— 128 — ohne eine große Kriegsflotte unmöglich. Darum erbauten die Römer 120 Kriegsschiffe. Auf ihrem Vorderdecke brachte man Enterbrücken an, die an einem Maste in die Höhe gezogen waren und beim Herannahen eines feindlichen Schiffes schnell auf dessen Verdeck herabgelassen wurden. Vorn mit eisernen Haken versehen, hielten sie das Schiff des Gegners fest, so daß die Soldaten über die Brücke vorstürmen und es erobern konnten. Mit dieser Flotte gewann Gains Duilius hauptsächlich durch die neue Erfindung bei Mt)lei (an der Nordküste Sicilieus) einen vollständigen Sieg (260). d) Ter Krieg in Afrika (256—255). Der Krieg zog sich trotzdem ohne Entscheidung auf ©teilten hin. Deshalb beschlossen die Römer das karthagische Festland anzugreifen. Sie vermehrten ihre Flotte und entsandten den Konsul M. Atilius Regulus (mit 330 Kriegsschiffen) von Sieilien nach Afrika. Er gewann an der Südküste Sicilieus einen glänzenden Sieg über die (350 Segel starke) karthagische Flotte und landete an der afri¬ kanischen Küste. Aber bei Tun es wurde er im folgenden Jahre (255) von den Karthagern unter Anführung des spartanischen Söldnerführers Xanthippus vollständig geschlagen und selbst gefangen genommen. e) Tie Fortsetzung des Krieges auf Sicilieu (254—241). Infolge einer Niederlage bei Panormus, das von den Römern erobert worden war, knüpften die Karthager Friedensunterhandlungen an und schickten angeblich mit der Gesandtschaft auch Regulus nach Rom. Aber der hochgesinnte Mann widerriet selbst im Senate den Frieden und kehrte in die Kriegsgefangenschaft zurück. Der Krieg drehte sich im letzten Jahrzehnt um die beiden festen Bollwerke der Karthager auf Sieilien, um Lilhbä'um und Drspan a. Bei der letzteren Stadt erlitten die Römer ihre erste große Niederlage im Seekriege. Da sie auch durch Stürme mehrere Flotten eingebüßt hatten, stellten sie den Kamps zur See ein und setzten auch den Landkrieg ohne Aufwendung bedeutender Streitmittel fort. Karthagos Kräfte waren gleichfalls durch den langen Krieg erschöpft. Daher zog sich der Festungskrieg, in dem sich auf karthagischer Seite der junge Hamilkar Barkas (d. h. der Blitz) hervortat, ohne Entscheidung hin.