31 der Gerusia, des Rates der Alten, ab. Zu diesem gehörten außer den beiden Königen 28 Gerönten (Greise); dies waren vom Volke auf Lebenszeit gewählte, über 60 Jahre alte Männer, die über Leben und Tod richteten und die Vorberatung über alle wichtigen Staatsangelegenheiten hatten. Die Volksversammlung, in der jeder über 30 Jahre alte Spartiate Stimmrecht besaß, trat bei jedem Vollmond zusammen. Sie wühlte die Geronten, die Beamten und entschied, ohne ans eine Erörterung einzugehen, über Krieg, Frieden. Verträge und die Gesetzesvorschläge der Gerusia. Den größten Einfluß auf die Staatsangelegenheiten besaßen die fünf Ephoren (Aufseher). Sie wurden jährlich von der Volks¬ versammlung gewählt und beriefen und leiteten die Gerusia und die Volksversammlung. Die Ephoren beaufsichtigten das gesamte Staatsleben, führten den Verkehr mit dem Auslande und brachten allmählich auch die Gerichtsbarkeit an sich Sie konnten jeden Beamten, sogar die Könige, zur Rechenschaft ziehen. So bestand in Sparta die Königsherrschaft nur dem Namen nach. Die Macht und die Rechte der Könige waren allmählich auf die adligen Gro߬ grundbesitzer übergegangen. Diese Staatsform heißt Adelsherrschaft oder Aristokratie (von äristos = der Beste, Edelste, und krätein = herrschen). b. Die bürgerkicke Lrziekmng. Die Stellung der Spartiaten war gegenüber den zahlreichen stets zu Aufruhr geneigten Heloten sehr schwierig. Darum suchten sie ihre Söhne vor allem zu tüchtigen Kriegern zu erziehen und sie von Jugend an daran zu gewöhnen, sich in allen Angelegenheiten dem Staate unterzuordnen. Schwäch¬ liche Knaben wurden bald nach der Geburt ausgesetzt; die gesunden blieben nur bis zum siebenten Lebensjahre bei der Mutter, dann wurden sie einer staatlichen Erziehungsanstalt übergeben. Hier mußten sie sich bei magerer Kost und leichter Kleidung fortgesetzt im Laufen, Ringen, Klettern und irrt Gebrauch der Waffen üben und an die Ertragung von Frost und Hitze, Hunger und Durst und an unbedingten Gehorsam gewöhnen. Gegenüber der körper¬ lichen Ausbildung trat die geistige zurück. Nicht alle Knaben lernten Lesen und Schreiben; doch wurde die Musik, die,, im Kriege den Mut beleben sollte, sehr gepflegt und auf die Übung des Verstandes geachtet. Besonderen Wert legte man auf schlagfertige, kurze Antworten. („Lakonismus", „lakonisch"). Mit 18 Jahren wurden die Jünglinge zum Heeresdienst innerhalb des Landes, mit 20 Jahren zum eigentlichen Kriegsdienst herangezogen. Die Wehr¬ pflicht endete erst mit dem 60. Lebensjahre. Die Schwerbewaffneten (Hopliten) kämpften in enggeschlossenen Reihen. Sie trugen einen ehernen Panzer und Helm, einen großen Schild, eine lange Sto߬ lanze und ein Schwert (Taf. 6).