48 Sott ber Itnfen ©emulier fiel bas Himation, ein mctntelcirtigcr Überwurf, in reichen Falten herab (vgl. Taf. 10). Sanbalen schützten bie Füße, währenb ber Kopf fast immer unbebeeft blieb. 3m Effcn unb Trinken war ber Grieche mäßig. Beim ersten unb zweiten Frühstück nahmen auch wohlhabenbe Bürger meist nur 23eizenbrot, Milch, Obst unb mit Wasser gemischten Wein zu sich- Die Hauptmahlzeit, bas Symposion, fanb gegen Sonnen¬ untergang statt. Die Männer lagen hierbei, auf ben linken Arm gestützt, auf schrägen Ruhebänken. Die Fleischspeisen würben verschnitten aufgetragen unb mit ben Fingern aus ben auf niebrigeit mischen stehenben Schüsseln genommen. Die vornehmeren Bürger sahen gern Gäste bei sich, unb es schloß sich bann an bie Mahlzeit oft ein Trinkgelage, bei betn Gaukler, Tänzerinnen unb Flöten- Spielerinnen für Unterhaltung sorgten. Große Summen gab Athen für bie beiben Hanptfch- aus, bte alljährlich zu Ehren ber Stabtgöttin unb bes Dionysos gefeiert würben (^>. 35). Hierbei fanben nicht nur bramatifche Aufführungen statt, sonbern es würbe auch fast bie gesamte Bürgerschaft auf Staats¬ kosten gespeist. Die Frauen bürsten in Athen an bem regen gesell¬ schaftlichen Leben gewöhnlich nicht teilnehmen; in Theben unb Sparta stauben sie aber in höherem Ansehen. 3* Geistiges Leben. Währenb ber Perikleischen Friebensjahre nahm bas geistige Leben einen hohen Aufschwung. Kunst unb Wissenschaft erlebten jetzt ihr golbenes Zeitalter. a. Die Kaukunft (Architektur, archi- tekton = Baumeister). Die mykenische Baukunst (S. 5) Hatte hauptsächlich Burgen, Paläste unb Grabbauten aus¬ geführt ; als nach ber borifchen Wanbe- rung bie politischen Verhältnisse gefestigt waren, unb ber Wohlftanb sich gehoben hatte, entwickelte sich eine neue Baukunst. Den Göttern zu Ehren unb zum Schmuck ihrer Stäbte schufen bie Griechen jetzt Tempel. Diese bienten nicht als Ver¬ sammlungsort ber Gemeinbe, sonbern als Wohnung bes Gottes. Sie erhoben sich auf einem Unterbau von gewöhnlich brei Stufen unb hatten einen rechteckigen Grunbriß (Fig. 5). Ihr Inneres bilbeteNg-5> Grundriß des Parthenon.