der häufigen Kriege die Zeit zur Feldbestellung. Ihre Äcker wurden oft verwüstet. Sie gerieten deshalb in Schulden und mußten von den Reichen Geld zu sehr hohem Zinsfuß borgen. Der Gläubiger durfte aber die Besitzung des nicht zahlungsfähigen Schuldners einziehen und diesen selbst als Schuldkuecht für sich arbeiten lassen. b. Die Husroonderung auf den Seifigen Serg und die Einsetzung der Vokkstribunen. Da die Patrizier trotz wiederholter Versprechen das harte Schuldrecht nicht milderten, zogen die Plebejer nach einem glücklichen Feldzuge im Jahre 494 auf den Heiligen Berg zwischen Tiber und Arno, um dort eine neue Stadt zu gründen. Die Patrizier gaben jetzt nach. Sie sandten den beim Volke beliebten Patrizier Scnenius ügrippa zu den Plebejern. Der Sage nach überzeugte er sie durch die Erzählung vom Magen und den Gliedern davon, daß weder die Patrizier noch die Plebejer allein einen Staat zu bilden imstande seien, und gewann sie für die Rückkehr. Die Patrizier erließen den Plebejern die Schulden, erniedrigten den Zinsfuß, hoben die Schuldknechtschaft auf und bewilligten ihnen eine Schutzobrigkeit, das VokKstribunat. Die Volkstribunen, deren Zahl von 2 bald auf 10 stieg, waren Plebejer und wurden wie die Konsuln jährlich gewählt. Sie waren unverletzlich (sacro- sancti) und hatten das Recht, die Plebejer vor jeder Vergewaltigung zu schützen; deshalb konnten sie gegen Anordnungen des Senats und der Beamten Einspruch (Veto, veto = ich verbiete) erheben. Später erwarben sich die Tribunen das Recht, den Senatsverhandlungen beizuwohnen und in den plebejischen Volksversammlungen, den Tribut- komitien, rechtsgültige Beschlüsse (plebiscita*) herbeizuführen. Den Tribunen standen als Gehilfen die zwei plebejischen Jidifen zur Seite. Sie hatten die Aufsicht über den Marktverkehr und erlangten später obrigkeitliche Rechte. Die Patrizier versuchten bald, den Plebejern die neuen Rechte wieder^ zu entreißen. Während einer Teuerung machte der junge Patrizier dorioldn im Senat den Vorschlag, das aus Sizilien eingeführte Getreide den Plebejern nur dann zu bewilligen, wenn sie auf das Tribunal verzichteten. Coriolan wurde vor die Tribut- komitien geladen, floh aber, um der Verurteilung zu entgehen, zu den Volskern, den Feinden Roms, und führte sie gegen die Vaterstadt. Senat und Priesterschaft versuchten ihn zum Rückzüge zu bewegen, doch erst als seine Mutter ihn unter Tränen bat, zog er mit dem Belagerungs¬ heere weg. Die Volsker sollen ihn später deshalb erschlagen haben. c. Da» Sroöfftofelgefe|. Obgleich die Plebejer schon viele Rechte erworben hatten, so waren sie doch gegen die Willkür patrizischer Beamten nicht vollständig geschützt, da die bestehenden *) Plebiszit --- Volksbeschluß.