42 richtete seine Schaaren von Schlüsselsoldaten, so genannt von ven Abzeichen, welche sie trugen, und die Kaiserlichen hatten einen schweren Stand gegen sie. Da kehrte der Kaiser zurück; und in wenigen Wochen waren seine Länder bis auf wenige feste Plätze von den Feinden gesäubert. Der Papst, der die Macht der Thatsachen zu würdigen wußte, war nun zu Unter¬ handlungen geneigt, und Friedrich war des Friedens nicht minder bedürftig. So kam man zu St. Germano (1230) überein, daß fortan der Hader ruhen solle, indem alles auf den früheren Standpunkt zurückversetzt würde. Der Gebannte wurde wieder in den Frieden der Kirche aufgenommen, zu Anagni kamen die beiden Herrscher zusammen, in geheimen Gesprächen, zu denen nur Hermann v. Salza zugezogen wurde, verständigten sie sich: Gregor schrieb alle Schuld bösen Rath¬ gebern zu, unb Friedrich bezeugte: „Der Papst hat uns seine Ansichten und Absichten bei einer persönlichen Zusammenkunft so milde und wohlwollend dargelegt, keinen streitigen oder zweifelhaften Punkt übergangen, sondern jedes einzelne auf so verständige Weise erörtert, daß wir, obgleich uns das Vor¬ gefallene heftig bewegt und erzürnt hatte, durch jenes Wohl¬ wollen ganz besänftigt uud von allem etwa übrig gebliebenen Grolle vollständig befreit sind. Des Vergangenen soll gar nicht mehr gedacht werden, damit das Gute, welches aus dem Uebel hervorging, desto glänzender und ungetrübter wirken könne."