— 31 — Kreis der Mittelmeerslaaten traten die mittel- und nordeuropäischen Völker, die Anwohner der Ost- und Nordsee hinzu, zu der alten Welt eine neue, die fortan durch jene bestimmt ward und sie mit bestimmte." (Mommsen III, 282/3.) Ir) Die völkergruzipen um die Mitte -es Jahrhunderts v. Chr. in Mittel-, west- und Lüdwesteuroxa. Germanen Kelten Romanen, noch frei. unter römischer Herrschaft, Beginn des Prozesses der Romanisierung. § (i. pit Ailßkdelung der iMgmtiitnrit. (W. Arnold, Ansiedelungen und Wanderungen deutscher Stämme. — Ders., Urzeit.— A. Meitzen, Siedelung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der Kelten, Römer, Finnen und Slawen. — K. Lamprecht, Deutsche Geschichte I. — Derselbe, Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Mittelalter. — Waitz, Deutsche Ver¬ fassungsgeschichte. — R. Schröder, Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte. — A. Buchenberger, Agrarwesen und Agrarpolitik. — K. G. Stephani, Der älteste deutsche Wohnbau und seine Einrichtung I. — M. Heyne, Das deutsche Wohnungswesen. — Das deutsche Nahrnngswesen. — Pfannenschmid, Germanische Erntefeste im heidnischen und christlichen Kultus. — Karl Weller, Die Besiedelung des Alemannenlandes, Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. N. F. Bd. VII. — Hans Delbrück, Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte II.) 1. Tic Notwendigkeit der Ansiedelung. Die Auswandernng ist ein Mittel, den Volksüberschnß einer Wirtschaftsgemeinschaft zu erhalten, ohne den Nahrnngsspielranm ihrer bleibenden Glieder zu kürzen. Aber sie ist nicht immer anwendbar. Die Römer geboten den Germanen Halt. Der Nahrnngs¬ spielranm des einzelnen ward wieder kleiner; wiederum entstanden Gefühle des Mangels und Strebungen, sie zu beseitigen. Der alte Weg war nicht mehr gangbar, man mußte einen neuen suchen. Wie, wenn man mehr Getreide baute, also bie Menge der Güter vermehrte? Man lernte einsehen, daß der Quotient bei größer werdendem Divisor gleichbleibt, wenn der Dividend größer wird, daß * = ist, und daher entschloß man sich zu dauerndem unb umfassenderem Getreidebau. So führte die Notwendigkeit, die steigende Volkszahl zu ernähren, zu einer neuen Wirt¬ schaftsform, zum Ackerbau. Die Weidewirtschaft blieb bestehen, die Acker wirtschaft mußte räumlich und zeitlich ausgedehnt werden. Das war nicht möglich ohne Landverteilung und Ansiedelung. Diese war naturgemäß auch abhängig von Gestalt und Art des Bodens. Schauen wir daher uns zunächst den Urzustand desselben an.