10 Altertum. Kugeln) werden Gazellen und Büffel gejagt und den Hyänen Fallen ge¬ stellt. Die Fische werden mit demHameu oder in Netzen gefangen; der Vor¬ nehme angelt zu seinem Vergnügen. Die Häuser der Begüterten waren nach den Darstellungen der Monumente im Gegensatz zu dem schweren Tempelbau in leichtem und zierlichem Stil gehalten, hatten mehrere Stock¬ werke und waren mit den noch heute gebräuchlichen Galerieen und Ter¬ rassen versehen. Bei den Landhäusern gab es schattige Gänge von genau in Reihen gepflanzten Bäumen und abgezirkelte Blumenbeete, zierliche Pavillons uud Wasserbecken. Wir sehen die Frauen im Schmuck der Halsketten, Ohrgehänge, Armbänder; Ringe der mannigfachsten Form zieren fast jeden Finger. Ihr Haar ließen sie künstlich ordnen, sie bade¬ ten hünsig und machten einen ausgedehnten Gebrauch von Salben. Man lebte gesellig im alten Ägypten. In den Gräbern von Beni-Hassan sehen wir Männer, welche sich in einer Sänfte tragen lassen, in den Gräbern von Theben fahren sie im Wagen dahin. Geschmückte Männer und Frauen verkehren dann im Saale miteinander, hellfarbige uud schwarze Sklaven, zum Teil zierlich gekleidet, reichen ihnen Blumenkränze und Schalen. Der Tisch ist gedeckt, Brot, Feigen und Trauben in Körbchen, der Wein in Glasflaschen, Gemüse und allerlei Geflügel sind aufgefetzt. Die fefteu Speisen werden mit den Händen, die flüssigen mit Löffeln gegessen. Bei diesen Mahlzeiten scheinen die Ägypter nicht eben mäßig gewesen zu sein. Während des Essens ließen sich Tänzer sehen uud Musikbanden von Män¬ nern und Frauen auf Harfen, Guitarren und Flöten hören, in deren Klänge sich die Töne des Tamburins mischten; auch sang wohl ein Chor zur Harse. Doch musiziert und tanzt die Gesellschaft auch felbst. Das Ballspiel und das Fingerspiel wurden fchon im alten Reiche geübt. Unter den Unterhaltungen des neuen Reiches ffnden wir auch das Brettspiel. Männer und Weiber, welche Verrenkungen des Körpers und Kraftstücke zur Schau stellen, zeigen die Monumente häufig. So lebte man im Lande der Wunder, im alten Ägypten, dessen reich entwickelte Kultur an den Pforten des geschichtlichen Lebens liegt. III. Oie Pyramiden. (G. Ebers.) Die Pyramiden, die Grabkammern, Mausoleen der ägyptischen Könige, sind die größten von jenen Menschenwerken, die wir von den Alten als „Wunder der Welt" preisen hören. Es ist unnütz, ihre Form zu beschreiben, denn jeder kennt die stereometrische Figur, der sie den