Die ersten Schlachten in Ostpreußen. Nr. 12. 100 km Niemen Erste Stellung der deutschen Flügel bei Tannenberg. Spätere „ Memel Cf'Schirwin ‘ 12/10 28A 150 Pillkallen Labiau StaUupönen Königsberg Tapiau Gu-mbinnen Insterburg Pillau OWischtyten 9/11 enburg S DDarkehmen erdauen ■< ^ ) pBraunsberg & Bartenstein Z Neufahrwasser V o ) Suwalki <3* ( 2/10 £> ", Danzig Rastenburs LSwentin-S. $ a& J c 3- Lyck Elbing Dirschau O Augustow ß Marienburg Wartenburg^ O Bischofsburg ^,yAllensteind>° y ^ ^ Ipirding-Sl <] C 9/9 O S'*. Oft i Passenheim^ 0 Hb J ohannisb ur^.-'' Osterode 0 ( Hohenstein ft ° Marienwerdero Ossowiee von Grodn° cQ h Orteisburg Taimenberg O eFQ <3%G \ 2>& a ^ ■, Gilgenburg 6raudenz Neidenburg- o Strasburg Soldau O Ostrolenka O MIawa O Praschnüsch Thorn Biezun Kadzanow Q-oisk OSierpe & Alexandrowo Pultusk Wloclawek Plozk Neu Q-eorgiewsk Die ersten Schlachten in Ostpreußen. A. Da mit Rußlands längst geräuschlos vorbe¬ reiteter Mobilisierung nicht gerechnet werden konnte und fast das ganze deutsche Heer demnach einstweilen nach dem Westen geschickt war, um hier, wenn mög¬ lich sofort, einen großen Schlag zu versetzen, war der Osten fast ganz von Truppen entblößt und so der größte Teil Ostpreußens bald in russische Hände geraten. — Roheit und Barbarei der Russen. Die Lage änderte sich, als Ende August Hind en¬ burg mit seinem Generalstabschef Ludendorf er¬ schien und dann eine Reihe unerhörter, großartigster Erfolge hatte. Der erste war der Sieg bei Tannenberg, etwa an derselben Stelle, an der 1410 der Deutsche Orden den Slawen des Ostens erlag. B. 1. Die Schlacht bei Tannenberg an den west¬ lichen masurischen Sümpfen 28.—30, August 1914. 250000 von der Narewlinie kommende und auf Elbing vorgehende Russen, die den Auftrag hatten, in Verbindung mit der Wilnaer Armee die Verteidiger Ost¬ preußens einzuschließen und abzufangen, wurden von 80000 Deutschen bei Hohenstein zum Stehen gebracht, von den deutschen Flügeln rechts und links umklammert und in den Seen und Sümpfen als Armee zertrümmert. Verlust der Russen 150000 M., davon gefangen 90000 M.; dazu 500 Kanonen. Der russische Feldherr Samsonow blieb. — Damit war das westliche Ostpreußen befreit. 2. Schlacht an den großen masurischen Seen 10. September 1914. Die zwischen dem Mauersee und Tapiau aufgestellte, 300 000 M. zählende Wilnaer Armee unter Rennen¬ kampf und dem Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch wurde mit einem Verlust von 180 Kanonen und 30000 Ge¬ fangenen nach Rußland zurückgeworfen. Sehr wirk¬ sam war dabei der Seitenangriff des über Lötzen und Siewen vorgehenden 17. und 1. Korps (Morgen); auch die Garde-Kavalleriedivision war dabei. — Eine von Grodno kommende russische Reservearmee, die über Lyck den verfolgenden Deutschen in den Rücken fallen sollte (IV2 Korps), wurde am 9. September gründlich zurückgeschlagen. 3. In Verfolg dieser Siege nahm Hindenburg Su¬ walki und richtete hier deutsche Verwaltung ein. Diese schützende Grenzmark mußte indes bald aufgegeben werden, da neue Aufgaben ihn und seine Truppen nach Oberschlesien riefen. C. In Ostpreußen erfolgten seitdem im äußersten Osten noch zahl- und siegreiche Abwehrkämpfe, so bei Schirwindt, am Wischtytener See, bei Marggrabowa, Darkehmen, Lyck, Pillkallen und Stallupönen. Der Krieg wurde aber einstweilen nur hinhaltend geführt.