26 Balkankrieg — Krieg zur See die Hand. Ihr Gebiet reicht ununterbrochen von der Nordsee bis zum Indischen Meer. — Am 15. Ianuar 1916 wurde der erste „Balkanzug" in Berlin abge¬ lassen. (Er eilt von nun ab ohne widerstand durch das eroberte Serbien und grüßt auf seiner Fahrt die übrigen Hauptstädte der Mitternächte: Wien-Budapest, Sofia und Konstantinopel. Geöffnet ist uns nun der weg nach dem Morgenlande, wenig¬ stens bis zum alten Byzanz, der Pforte des Orients. - Den denkwürdigen Tag des 18. Januars beging in diesem Jahre unser Kaiser auf dem Boden des besiegten Landes. In Nisch war er der gefeierte Gast seines neuen Bundesgenossen Ferdinand, des „Zaren aller Bulgaren". Die Hilflosigkeit der Vierverbandes. Der Vierverband konnte diesen Ereig¬ nissen nur in ohnmächtiger Wut zuschauen. Bloß Rußland hat zuletzt ernstlich ver¬ sucht, den Serben und Montenegrinern Hilfe zu bringen. (Östlich von Rumänien sammelte es wieder ein Millionenheer von frischausgehobenen Truppen,- das sollte durch Rumänien auf den Balkan geworfen werden. Rumänien wollte aber von einem Durchzuge nichts wissen. Schließlich benutzte Rußland dann dieses Heer zu einem Durchbruchsangriff gegen unsre Ostfront (S. 22). Italien will sich durchaus nicht bereitfinden, in den serbischen Abgrund zu stürzen. England und Frankreich landeten in Eile Truppen in dem neutralen griechi¬ schen Hafen von Saloniki. Sie sollten die Bulgaren von Süden her bedrohen, kamen aber nicht weit über die griechische Grenze hinaus. Dann wurden sie von den tapferen Bulgaren entscheidend besiegt und flüchteten sich schleunigst nach Saloniki zurück. Fortwährend haben sie hier noch Verstärkungen herangezogen, welche Unterneh¬ mungen von Saloniki aus sie eigentlich planen, muß die Zukunft lehren. hier, auf neutralen Boden, schalten Engländer und Franzosen wie in einem eroberten Lande. Sie legen Befestigungen an, sprengen Brücken, vergreifen sich an der unter griechischem Schutze stehenden Vertretern der Mitternächte. Eine Anzahl griechischer Inseln haben sie eigenmächtig besetzt. Griechenland muß sich das alles bieten lassen. Es ist in seiner (Ernährung zumeist auf Seezufuhr angewiesen. Seine wehrlosen Küstenstädte sind jeder Willkür einer feindlichen Kriegsflotte preisgegeben. England und Frankreich wollten es durchaus auf ihre Seite ziehen, erst durch Ver¬ sprechungen und nun durch Gewalt. Sie haben durch ihre Flotte das Land einfach eingeschlossen und abgesperrt. Auch sonst versuchen sie alles, um es einzuschüchtern. Doch König Konstantin bleibt fest. Er will seinem Lande den Frieden erhalten, und bis jetzt ist ihm dies gelungen. F. Der Krieg zur See. I. Der eigentliche Seekrieg. 3tt den heimischen Gewässern. Schon vor Jahren hatte das Löwenmaul eines englischen Ministers verkündet: ,,wenn Deutschland jemals einen Krieg mit (England wagen sollte, dann wird die deutsche Kriegsflotte, noch ehe man in Hamburg die Kriegserklärung gelesen hat, schon auf dem Grunde des Meeres ruhen.“ Die englische Flotte ist freilich der unseren an Zahl der Schiffe weit überlegen. Doch diese Drohung