— 11 — schlechtsreihe jener T\rittelsbacher angehört, welcher die gesammten bairischen Länder ebenso vereinigt, wie Maximilian I. die östei- reichischen. Er heirathet noch dazu Maximilians Schwestei zu dem Zweck, um der Tendenz Baierns Ausdruck zu geben, von da an un¬ ausgesetzt nach dem Osten hin sich auszubreiten. (Ein nie aufgegebenei und nie erreichter Versuch.) Gehen wir die Ahnenreihe der Wittels¬ bacher hinauf, so zeigt sich parallel den habsburgischen Theilungen eine ebenfalls dreifache Gliederung: Die bleibende Theilung von Pfalz und Baiern in der V. Geschlechtsreihe, die wechselnde Theilung von Ober- und Niederbaiern und die vier Generationen umlassende Theilung von Landshut und München. Gleichsam als vorübergehende Anexionen des Wittelsbachischen Hauses fällt ein grosses Gewicht auf Branden¬ burg und Holland, worüber sich die Tafeln X und XI\ noch später verbreiten. In den Anmerkungen dieser Tafel ist a das merkwürdigste Familienglück Rudolph von Habsburg vor Augen geführt, b der Ur¬ sprung der österreich-bairischen Verwandtschaften, die sich im Laufe der Zeiten unendlich oft wiederholt haben, dargelegt und c die äusserst wichtige Vermischung hohenstaufischen und wittelsbachischen Bluts mit Rücksicht auf die kärnthnisch, tirolischen Erbfolgefragen des 14. Jahrhunderts, durch ein einfaches, genealogisches Bild zur An¬ schauung gebracht. Tafel IX. Prschemysliden, Luxemburger, Nassauer. Prschemysliden und Luxemburger gehören mit Rücksicht auf Böhmen unmittelbar zusammen, obwohl die Wiegen der Ahnen dieser Geschlechter sehr weit von einander standen, und wenn auch genea¬ logisch die Familiengeschichten weit zurück verfolgt werden können, so wird es politisch genommen doch ausreichend sein, die Herrscher Böhmens seit erlangter Königswürde durch Friedrich den Rothbart und die Luxemburger seit dem Vater der Erbtochter Ermesinde, seit Heinrich den Blinden in Betracht gezogen zu haben. Durch diese Ermesinde wurde Luxemburg dem Grafen von Bar zu Theil, von wo in dritter Generation sich das Geschlecht auf den Kaiserthron emporschwingt, um dann eine welthistorische Rolle durch anderthalb Jahrhunderte nahezu zu spielen. Für die Geschichte Böhmens speciell zeigt sich vom 13. Jahrhundert ab eine gleichsam weitt- eifernde Masse von Ansprüchen der Habsburger und Luxemburger bedeutsam. Alle die Verbindungen, auf denen sich die genannten Häuser in ihren Anexionsbestrebungen erhoben haben, konnten von