dessen Feste Theres gelockt und dem Henkerschwerte überliefert haben sollte. — Im gleichen Jahre verfeindete sich der König mit dem mächtigsten Grafen in Schwaben, mit Erchanger. Dieser, wie sein Bruder Berchthold, lebte mit dem Bischöfe Salomo III. von Konstanz in bitterem Hader. Konrad befahl den Brüdern, die auf königlichem Besitze erbaute Feste Stammheim dem Kloster St. Gallen, dessen Abt der Bischof war, auszuliefern. Als der Bischof sie darum mahnte, mißhandelten sie ihn und setzten ihn gefangen. Der König zog heran und bemächtigte sich Erchangers, den er in die Verbannung schickte (914). Allein nun erhob sich nicht bloß Arnulf von Bayern, der Neffe Erchangers, sondern in Schwaben erschien auch Burchard, dessen Vater dort wie ein Herzog gewaltet hatte, bis er 911 getötet und seine Familie besonders auf Salomos Betreiben aller Güter beraubt und aus dem Lande vertrieben war. Arnulf mußte dem Angriffe des Königs weichen: er floh zu den Ungarn. Aber Burchard trotzte im Hohentwiel 915 der Belagerung Konrads. Auf die Kunde, daß Herzog Heinrich in Franken eingefallen, verließ der König Schwaben, um sich gegen die Sachsen zu wenden. Diese hatten (915) dem Bruder Konrads, Eberhard, vor der Eresburg eine schwere Niederlage bereitet. Der König — so erzählt die sagenhafte Geschichte Widukinds von Korvey — suchte den Herzog, welcher sich in die Burg Grona zurückgezogen hatte, im eigenen Lande heim, wurde aber durch die erdichtete Angabe, eine Schar von 30000 Sachsen ziehe heran, von der weiteren Belagerung der Feste abgeschreckt. Keine Nachricht weiß von dem Fortgange und dem Ende des Krieges.— In Schwaben, wohin Erchanger eigenmächtig zurückkehrte, trug dieser im Vereine mit seinem Bruder und mit Burchard 916 bei Wahl- wies, in der Nähe des Bodensees, einen Sieg über die Königlichen davon und galt als Herzog des Landes. Auch Arnulf erschien wieder in Bayern. Konrad schlug ihn zwar und nahm Regensburg, ver¬ mochte ihn aber nicht völlig zu verdrängen. Erchanger geriet in die Hand der Königlichen, während Berchthold Gelegenheit fand, zu Arnulf zu entkommen. — Im Herbste 916 hielten zu Hohenaltheim, südlich von Nördlingen, die deutschen Bischöfe mit Ausnahme der sächsischen ein Konzil unter Mitwirkung eines päpstlichen Legaten. Sie mochten hoffen, daß eine Stärkung der Königsgewalt gegenüber der Unbotmäßigkeit der Großen ihnen vor allen zugute kommen werde. Die Akten der Bischofsversammlung sind uns erhalten.*) Mitten *) Leges rr, p. 555—560.