— 11 — fortgeschleudert worden. Die Kompagnie Jäger ist fast aufgerieben. Tausend Schritt weit haben wir los¬ gerissene Gliedmaßen gefunden; es ist ein namenloses Unglück. Vierhundert französische Soldaten sind eben¬ falls verwundet oder tot, und etwa dreihundert bis vierhundert Bürger aus der Stadt. Es war furchtbar; Steine und Balken Hagelten auf uns herab und haben viele Leute und Pferde verwundet. Mein Hauptmann ist leicht verwundet, der Hauptmann der andern Batterie tot. Ich bin unversehrt davon gekommen. Es muß eine ungeheure Pulvermasse gewesen sein; denn es sind Felsblöcke von 40 bis 50 Zentnern 2000 Schritt weit geflogen und haben kolossale Löcher in den Erdboden gerissen." *) Anfangs hielt man das schreckliche Unglück für einen Verrat des Kommandanten; doch stellte sich bald dessen völlige Unschuld heraus. Er selbst schreibt über den Vorgang an seine Frau: . . Das Ereignis kam so überraschend, daß wir kaum Vermutungen darüber hegen konnten, wer das Feuer angelegt und eine so verbrecherische Handlung begangen habe. Heute ist es allen klar, daß die Artillerie-Schildwache allein die Verantwortung vor Gott und Menschen trägt. Mich aber wird mein 1) Der Brief findet sich bei K. W. Vetter, „Der deutsch¬ französische Krieg". In Kommission bei C. Dülfer in Breslau.