— 107 — So war mit einemmale die Lage von Grund aus ver¬ ändert: Napoleon, der noch vor 14 Tagen bereit war, einen Frieden, wenn auch nur einen vorläufigen, unter jeder Bedingung zu schließen, war jetzt so sieges¬ gewiß, daß er den Abgesandten Schwarzenbergs nicht einmal vorließ! „Mit meinen Gefangenen" — die Ver¬ bündeten sind gemeint — „unterhandele ich nicht," äußerte er. — Ein Glück nur, daß er in feinem Übermut die Schle¬ sische Armee für völlig vernichtet hielt und ihre Trümmer nicht weiter verfolgte! Vielmehr warf er sich jetzt mit unerhörter Entschlossenheit und Schnelligkeit auf die Vor¬ truppen der Hauptarmee, drängte am 17. Wittgenstein und Wrede zurück und zwang am 18. bei Montereau den Kronprinzen von Württemberg unter schweren Ver¬ lusten zum Rückzüge. Inzwischen führte Blücher die bei Chalons wieder¬ vereinigte Schlesische Armee rasch über Arcis nach Mery an der Seine, um der Aufforderung Schwarzenbergs nach¬ zukommen und mit der Hauptarmee vereint eine Ent¬ scheidungsschlacht zu wagen. Am 21. Februar ward die Vereinigung beider Heere bei Mery bewerkstelligt. Blüchers Scharen hatten gehofft, nun die Scharte wieder auswetzen zu können, aber inzwischen hatte Schwarzen¬ berg seine Angriffspläne ausgegeben und den Rückzug beschlossen^) Als der Oberfeldherr nun wirklich *) Abgesehen von Napoleons Erfolgen am 17. und 18. Februar,