VORBEMERKUNGEN ZU SPRUNER-MENKE HAND-ATLAS: MITTELALTER USD NEUERE ZEIT. Christine und seines Schwestersohnes Karl Gustav von Zweibrücken. Gustav Adolf erwarb im Frieden von Stolbowa 1617 Kare Hon und In gor mannland von Moskau und 1629 im .Frieden von Altmark von Polen vorläufig Livland bis zur Ewest, welche letztere Erwerbung im Frieden von Oliva 1660 definitiv anerkannt wurde, 1645 musste Dänemark im Frieden zu Brörosebro Jämteland, Herjedalen, Gotlaud (das von 1398 bis 1403 Besitzthum des Deutschen Ordens gewesen) und Oe sei mit Dago (welche es 1560 erworben batte) an Schweden abtreten. Im Frieden von Münster endlich, 1648, erhielt Schwe¬ den in Deutschland das Herzogthum Bremen-Yerden, Wismar mit Poel uud Vorpommern mit R ü g e n, im Frieden von Roeskilde 1658 aber die uralt dänischen Besitzungen Schonen, Blekinge, Halland und Born beim, sowie von Norwegen Bolius-Län und Thron dhjems-Län. Schnell aber sank Schwedens ßlüthe. Schon 1660 kam Throndhjerns-Län wieder an Norwegen. Die Friedensschlüsse, welche von 1719 bis 1721 den grossen nordischen Krieg beendigten, lieferten Bremen und Ver¬ den an Hannover, Pommern bis an die Peene an Preussen , Livland, Esthland, I n g e r m a n n 1 a n d, einen Theil von Karelien und Wihorg-Län an Russ¬ land, welches 1743 dazu noch die Festungen Frederiks- hamn und Wilma ns fcr and nebst dem östlich von der Kymmene liegenden Theile des Kirchspiels Pyttis er¬ warb. 1803 wurde Wismar an Mecklenburg verkauft, der Krieg von 1809 zwischen Russland und Schweden riss ganz Finnland von letzterem ab. Für Schwedisch- Pommern und Rügen, welche 1814 an Preussen fielen, bot jedoch das Königreich Norwegen, das mit Schweden vereinigt wurde, Ersatz. ln Dänemark sass seit 1448 das Geschlecht der Herzoge von Holstein-Oldenburg auf dem Throne; viel¬ fache vorübergehende Theilungen, welche auszuführen der Raum nicht erlaubt, Fehden, vorüglioh mit den freiheit- liebenden Ditmarseu, füllen die innere Geschichte des Staats. Island hatte sich seit 1261 völlig unterworfen, wogegen fünf Jahre später die Hebriden (d. i. das Königreich Man) und 1468 auch die Orkneys- und Shetlands- Inseln an Schottland abgetreten wurden. Das Herzogthum Lauenburg endlich erwarb Dänemark 1814 für Norwegen, verlor es aber nebst Schleswig- Holstein im Jahre 1864 an Preussen. Die genauere Darstellung der mit der Krone Däne¬ mark in Personalunion verbundenen deutschen Gebiete und ihrer Theilungen giebt die Section „Deutschland“. SLAWISCHE REICHE. 6 HAUTEN. Laufende Nummern des Atlas: Nr. 67 bis 72. (67) Slawische Reiche Nr. I. Russland vor der Mon- golenzeit: 1. Slawen nördlich der Donau, 850 bis 900. — 2. Russland in Sau Jahren 900 bis 966. — 3. Porogen des Tlnjepr. — 4. Russland in den Jahren 966 bis 1114. — 5. Russland von der Be¬ siegung der Petschenegen durch die Polowzer und der Erweiterung der Nowgorodischen Republik nach Nordosten um 1114 bis zur Zerstörung Kiew's durch die Tataren 1240. — 6. Kiew. — 7. Kiew und Höhlenkloster. — 8. Esthland, Livland, Kur¬ land zur Zeit des Schwertordens, 1201 bis 1237. Von Th. Menke. Unter den benutzten Quellen und Hülfsmitteln sind hervorzuheben: Nestor in der Sohlözer’schen Ueber- | Setzung, die Byzantiner, Gruber’s Origines Livonicae, j der Liber iurium lanuensiura, Magoudi, Istakr, j Edrisi, Ebn Foslan, StrahPs und Karamsin’s ! | russische Geschichten, Lehrberg’s Untersuchungen, | Rytschkow’s Bemerkungen über die Landschaft Wjatka, j Thunmanris Untersuchungen, Kruse’s Urgeschichte des esthnischen Volksstammes, Müller, der ugrische Volksstamm, Müller’s Sammlung russischer Geschichten, j verschiedene Aufsätze von F r ä h n, R ö p e 11’ s Geschichte j von Polen und Lelewel’s Atlas zur polnischen Ge- ! schichte. Die Pläne von Kiew und dem Höhlenkloster wurden nach Nik. Sakrewski’s Beschreibung von Kiew, Moskau 1868 (in russischer Sprache), einem Werke, das Herr Professor Bruun in Odessa, Mitglied der kaiserlichen Akademie in St. Petersburg, mir bezeichnte, reduciert. Die Eisernen Pforten wurden nach Sjögren’s Sawolotschje ; p. 508 augesetzt. Gesteveld, in hanseatischen Urkunden erwähnt, ist in Gostinopole. (68) Slawische Reiche Nr. II. Russland von der j Verlegung des russischen Gross für steil tliums nach Moskau, 1328 bis 1480. — Nebenkarten: | 1. Russland von der Zerstörung Kiew's durch Batu, 1240, bis zum Uebergang des Grossfürstenthums nach Moskau. — 2. Russland nach seinen kirch¬ lichen Verhältnissen bis zum, XVI. Jahrhundert. — 3. Esthland, Livland und Kurland nach ihren kirchlichen Verhältnissen im Mittelalter. — 4. Die¬ selben in den Jahren 1238 bis 1346. — 5. Dieselben in den Jahren 1346 bis 1480. — 6. Plan von Now¬ gorod im Mittelalter. Von Prof. J. Caro. (69) Slawische Reiche Nr. HI. Polen, Litthauen und das Gebiet des Deutschen Ordens in den Jahren 1386 bis 1480. — Nebenkarten: 1. Polen und Nachbarländer 963 bis 992, — 2. Polen unter Boleslaw Ghrobry und bis 1139. — 3. Polen und Preussen 1140 bis 1240.— 4. Polen und Preussen 1240 bis 138b. — 5. Preussen unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. — 6. Die Kirchenprovinzen Gnesen und Riga im XIII. Jahrhundert. — 7. Die Kirchenprovinzen Gnesen, Riga und Lemberg im XV. Jahrhundert. — 8. Das Gebiet von Ausch¬ witz und Zator. — 9. Das Zipser Gebiet Von Prof. J. Caro. (Zu Nr. XU.) Herr Dr. Menke hat auch an dieser Karte eiuen Antheil. Das Netz, Polen und die Nachbar¬ länder 963 bis 992, sowie die Kirchenprovinzen sind bis auf einige Einzelheiten von ihm entworfen. In der Karte Polen unter Boleslaw Chrobry bis 1139 wurde die Theilungs- greuze den widersprechenden Angaben der Chroniken gegen¬ über wesentlich nach Obren, prine. Pol. gezogen, da diese durch den wirklichen Bestand in der Folgezeit bestätigt wird. In Polen und Preussen 1140 bis 1240 ist zwar Cra¬ covia im Anschluss an die allgemein herrschende Meinung als „Senioratus“ bezeichnet, obgleich ich überzeugt bin, dass VERLAG VON JUSTUS PERTHES IN GOTHA. 34