VORBEMERKUNGEN ZU SPRUNER-MENKE HAND-ATIAS: MITTEIALTER UND NEUERE ZEIT. nur „principalus“ richtig gewesen wäre. In der Nebenkarte Polen und Preussen 1240 bis 1386 wurde der Versuch ge¬ macht, ein ungefähres Bild von der Verbreitung des deut¬ schen Stadtrechts in dieser Epoche zu geben. Vollständig¬ keit war bei dem geringen Massstab nicht zu ermöglichen. Die Nebenkarte Preussen unter der Herrschaft des Deut¬ schen Ordens stützt sich auf Toeppen’s „ Comparative Geo¬ graphie“ und den dazu gehörigen Atlas. In der Haupt¬ karte sind namentlich die Grenzen der „terrae“ etwas abweichend von den meisten früheren Kartenwerken, die grösstentheils sich der Karte von Rizzi-Zanoni anschlossen. Das Geschichtsmaterial aber und namentlich die Gruppierung der Städte in Balinski und Lipinski’s, Strazylna Polska, ergab eine grössere TJebereinstimmung mit der von der Berliner Akademie 1769 berausgegebenen Karte, welche auch grösstentheils bei der Zeichnung berücksichtigt wurde. Benutzt wurden die Urkundenwerke von Dagiel, Rzysz- czowski und Muczkowski, Raczynski, Lubomirski, Liske, Stenzei, Tschoppe, Worbs, Ludewig, Sommersberg, Voigt, Dreger, Hasselbach, Kosegarten, Riedel, Raumer, Bischoff, Boczek, Chlumecky, ferner die in meiner Geschichte Polens citierten Chroniken und Bearbeitungen, neben den schon in den Vorbemerkungen zu Slawische Reiche II und IV ge¬ nannten, wesentlich auf Russland bezüglichen Werken. (70) Slawische Reiche Nr. IV. Russland, Polen und Litthauen vom Untergang des Freistaats Now¬ gorod, 1478, und von der Auflösung der goldenen Horde, 1480, bis auf Peter den Grossen 1689. — Nebenkarten: 1. Polen und Litthauen nach der Lublmer Union 1569 und dem Aussterben der Jagiellonen 1572. — 2. Moskowisch- Litthauisches Grenzgebiet. — 3. Russisches Erobe¬ rungsgebiet in Sibirien. XVI und XVII. Jahr¬ hundert. — 4. Esthland, Livland und Kurland 1480 bis 1682. — 5. Plan von Moskau. — 6. Der Kreml. Von Prof. J. Caro. (Zu Nr. II und IV.) In diesen beiden wie in den übrigen drei von mir gezeichneten Karten sind die Karten- netze von Herrn Dr. Menke entworfen. Die Geschichts¬ epochen sind nach den natürlichen Einschnittspunkten ge¬ wählt, und ich hatte keine Veranlassung, eine Aenderung vorzunehmen. Die Hauptkarten sowie die Nebenkarte: Russ¬ land von 1240 bis 1328 beruhen im Wesentlichen auf den ursprünglichen Quellen, d. i. auf der Polnoje Sobranie rus- kich letopisej (Vollständige Sammlung russischer Geschichts¬ schreiber) und auf den grossen Urkundenwerken, welche die Archäograpliische Commission zu St. Petersburg, die zu Wilna und die zu Kiew herausgegeben haben. Ungemein erschwert war die Benutzung dieser umfänglichen Werke gerade für den vorliegenden Zweck durch den Mangel an Registern. Ein reiches Material boten die zahlreichen ein¬ schlägigen Memoiren der Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, ferner Büscbiug’s Magazin, Erman’s Archiv, und namentlich für die spätere Zeit die Müller’sche Samm¬ lung Sibirischer Geschichten sowie die Hacluyt’sche Samm¬ lung „the principal uavigations“. In Betreff Westrusslands wurden Turgenieff’s und Starczewski’s Monumenta ausge¬ zogen. Ferner wurden benutzt die betreffenden Werke von Giles Fletcker, Herberstein, Paul Jovius, Possewin, Zakrzews- ki, Theiner, Olearius, Klaproth, Lehrberg, Frähn, Schlözer, Kunik, Ryczkow, Fischer, Karamsin, Ustrialow, Pogodin, Illowajski, Solowieff, Hammer - Purgstall, Strahl, Hermann, Bestuszew-Rjumin, und mehrere Reisewerke wie: Potocki, Gamba, Schlatter, Demidoff a. A., für die kirchlichen Ver¬ hältnisse insbesondere noch Strahl und Pichler, Makaria, Philaret u. A. m. Die baltischen Provinzen konnten am wenigsten in die allgemeinen Karten eingeordnet werden, da sie vornehmlich im Mittelalter eine ganz selbständige Geschichte haben; sie wurden bearbeitet nach den Urkunden¬ werken und Chroniken unter Zuhülfenahme des Liber cen- sus Daniae, der Studien von Brevem, Bunge, Richter (mit einer für die ältere Zeit sehr instructiven Karte), Rutenberg, Winkelmann, Bienemann, Busse u. A. Für die Situation zur Zeit der Lubliner Union dienten neben den Urkunden die Arbeiten von Kojalowicz. Die grosse Karte von Schubert leistete mir zur Orientierung in der neuesten Geographie des russischen Staats gute Dienste. (71) Slawische Reiche Nr. V. Polen vom Anfänge des XVIII. Jahrhunderts bis zum Untergänge der Republik 1795.— Nebenkarten: 1. Polen vor dem Frieden von Andrussow 1667. — 2. Polen nach der ersten Theilung 1772. — 3. Polen nach der zweiten Theilung 1793. — 4. Polen nach der dritten Theilung 1795. — 5. Herzogthum Warschau 1808. — 6. Herzogthum Warschau 1810. — 7. Warschau. Von Th. Menke. Die betreffenden Verträge finden sioh grossentheils iD Martens’ Recueil. Unter den gebrauchten Htilfs- mittein sind ausser den bei Nr. IV erwähnten zu nennen: Lelewel, Geschichte Polens nebst dem dazugehörigen Atlas, Oginski, Denkwürdigkeiten, v. Smitt, Suworow, B ü s c h i n g’ s Erdbeschreibung, achte Auflage, der v. Reilly’sche Atlas zu Büsehing (Schauplatz der fünf Theile der Welt. Wien 1791), die Homann’schen Karten. Der Flussname Podorce fand sich irrthümlich auf der Zannony’schen Karte, die dem österreichischen Manifeste von 1772 (Martens’ Rec. II, 92) zu Grunde lag; er wurde von Oesterreich auf den Sebrawce übertragen (Bü¬ sch in g II, 348; Lelewel 242). (72) Slawische Reiche Nr. VI. Russland seit Peter’fl des Grossen Zeit. — Nebenkarten: 1. Sibirien und Russisch-America. — 2. St Petersburg 1705. — 3. St. Petersburg 1736. — 4. St. Petersburg 1840. — 5. Umgebung von St. Petersburg. — 6. Erstürmung von Ismail am 11.¡22. December 1790. — 7. Einnahme von Erzerum am 25. Juni 1829. — 8. Belagerung von Kars 19.—23. Juni 1828. — 9. Umgegend von Warschau. Von Th. Menke. Für die Gouvernementseintheiiung Peter’s des Grossen vom Jahre 1708, welche eingetragen ist, wurde v. Strah¬ lenberg’s Werk, Stockholm 1730, das ein Ortsverzeicb- niss liefert, benutzt. Die auf dem Titel dieses Werkes angegebene „grosse richtige Land-Charte“ fehlte in beiden dem Bearbeiter vorliegenden Exemplaren, indessen, da die Angaben des Textes genau sind, vielleicht nicht ohne besonderen Schaden für das Blatt. Für- das Blatt stand ausserdem zu Gebote Herr- mann's Geschichte, Puschkin, Geschichte des Pu- gatschew’schen Aufstandes, Hammerdörfer, Geschichte der saporogisclien und ukrainischen Kosaken, A. v. B., die Kosaken in ihrer geschichtlichen Entwickelung, v. Wioh- mann, chronologische Uebersicht der russischen Geschichte, Fonton, la Russie dans l’Asie mineure nebst Atlas, die Müller’sche Sammlung, Biisching’s Erdbeschreibung Ausgaben von 1754 und von 1787, desselben Gelehrten Ab¬ handlungen aus und von Russland, v. Smitt, Geschichte des polnischen Aufstandes und Krieges 1830 bis 1831 nebBt Atlas, L’etat present de la Boucharie, Lyon 1723, Ryts chkow’s Tagebuch, desselben Orenburgische Topo¬ graphie, Pallas’ Reise, v. Engelhard’s und Parrot’s VERLAG VON JUSTUS PERTHES IN GOTHA. 35