262 Dritter Abschnitt. 829 Provinzialsynoden zu Lyon, Toulouse, Mainz, Paris.a Erlafs eines allgemeinen Heeresaufgebots gegen die Normannen (Dänen).b Im Deinde quid in ipsorum, qui pastores populi constituti sunt, moribus, conver- satione et actibus inveniri possit, quod divinae regulae atque auctoritati non ; concordet; simulque inveniant, quae occasiones in utroque ordine id effecerint, ut a recto tramite deviatum sit. Als Termin für den Zusammentritt dieser 1 Synoden wurde die Pfingstoktav (23. Mai) angesetzt. In einem zweiten Rundschreiben, Leg. I, 329 f. Mühlbacher 829, ver¬ künden die Kaiser ihren Entschlufs, Missi in alle Teile des Reiches auszu¬ senden, qui de omnibus causis, quae ad correctionem pertinere viderentur, quanto potuissent studio decertaront et, quicquid possibile invenirent, praesen- taliter nostra auctoritate corrigerent; et si aliqua difficultas in qualibet re eis obsisteret, ad nostram notitiam deferre curarent. Alle Getreuen wurden ange¬ wiesen, den Missi Gehorsam zu beweisen und allen Vorschub zu thun. Die Kaiser selbst wollen einen Tag in jeder Woche in der Pfalz zu Gericht sitzen, ut per hunc aut illuin comitem et providentia missorum et obedientia populi nobis manifestius appareat. Im Hinblick auf die dem Reiche von aufsen dro¬ henden Gefahren aber wurden alle heerbannpflichtigen Männer aufgefordert, mit Pferden, Waffen, Kleidung, Karren und Lebensmitteln sich bereit zu hal¬ ten, ut quocumque tempore eis a nobis denuntiatum fuerit, sine ulla mora exire et in quamcumque partem necessitas postulaverit, pergere possint, et tamdiu ibi esse, quamdiu necessitas postulaverit. Die Instruktionen für diese Missi s. Leg. I, 328 und 354, Mühlbacher 830. 831; über die zeit¬ liche Einreihung der zweiten Instruktion vor den Wormser Reichstag 829 ; s. o. 828a. Die Wirksamkeit der Missi sollte in der Osteroktav (4, April) | beginnen. 829 i a) Über die Verhandlungen der Synoden zu Lyon und Toulouse sind wir i gar nicht, über die der Synode zu Mainz dürftig, über die der Pariser Ver¬ sammlung dagegen ausführlich unterrichtet. Von dem Mainzer Provinzial¬ konzil handelt ein Schreiben Rabans und ein Brief des nachmaligen Abtes Hatto von Fulda an Erzb. Otgar von Mainz, beide herausg. von Dümmler in der Sammlung Fuldaer Briefe, Forschungen V, 387 f. Wir erfahren daraus wenigstens die Namen der anwesenden Bischöfe und Äbte. — Die Akten der | Pariser Synode vom 6. Juni 829 s. bei Mansi XIV, 529 — 606, bezüglich ihres Inhalts ist zu verweisen auf Simson I, 315 ff., Hefele IV, 57 ff., Leibniz ; I, 385 ff. Von besonderem Interesse ist die Klage über die lässige Ausführung der für die Hebung des Unterrichts erlassenen kaiserlichen Vorschriften. Die Bischöfe bitten den Kaiser, er möge nach dem Beispiele seines Vaters wenig¬ stens an 3 dazu geeigneten Orten des Reiches öffentliche kaiserliche Schulen errichten, ut labor patris vestri et vester per incuriam — labefactando non depereat (L. n, c. 12 Mansi XIV, 599). Ein Auszug aus den Pariser Akten wurde dem Kaiser, wie man annimmt, zu Worms im Aug. 829 überreicht, die s. g. constitutiones wormatienses Leg. I, 331 — 349 Mühlbacher 837, vgl. Waitz IV, 665 f., Simson I, 333 f., Hefele IV. 69 ff. ‘Es ist ein voll¬ ständiges System der hienieden bestehenden Ordnung der Dinge vom kirch¬ lichen Standpunkte aus, das hier dargelegt wird’, Waitz a. a. 0.