- 187 — ob, die seine Eltern auf den Kat erfahrener Männer für die Ausbildung ihres einzigen Sohnes als erforderlich bezeichnet hatten. Als er dreizehn Jahre alt war, wurde er Schüler des Professors Dr. Ernst Curtius, der als einer der bedeutendsten Kenner des griechischen Alter¬ tums in der Gelehrtenwelt einen gefeierten Namen hat. Lehrreiche und angenehme Ferienreisen unterbrachen die Zeit der ernsten Arbeit. Im Mai des Jahres 1849 wurde er von seinem Vater in die Leibkompagnie eines Garde- regiments eingeführt, doch bezog er schon im Herbst desselben Jahres zu seiner weiteren Ausbildung die Uni¬ versität zu Bonn, wo er bis zum Frühjahr 1852 verblieb. In der Folgezeit widmete er sich wieder mit Eifer dem Heerdienst und stieg noch unter der Regierung seines königlichen Oheims von Stufe zu Stufe. Schon im Jahre 1851 war er zum Hauptmann befördert; 1853 wurde er Major, 1855 Oberst. Gleichzeitig beschäftigte er sich eifrig mit wissenschaftlichen Studien und machte auch mehrere Reisen ins Ausland. Von einer viermonatlichen Reise nach Italien, die er im Dezember 1853 antrat, kehrte er voller Begeisterung für die grofsen Werke der Kunst, an denen dieses Land so reich ist, in die Heimat zurück. Am 25. Januar 1858 vermählte er sich mit Viktoria, der Prinzessin von Grofsbritannien uud Irland. Der glücklichen Ehe entsprofsteu aufser mehreren Töchtern die beiden Söhne Wilhelm und Heinrich, von denen der erstere am 27. Januar 1859, der letztere am 14. August 1862 geboren wurde. 2. Eine ganz neue Zeit begann für den Prinzen Friedrich Wilhelm, als sein Vater den Königsthron be¬ stiegen hatte und nun Preufsen auf der Bahn des Ruhmes zu einer nie geahnten Höhe hinaufführte. Auch Friedrich