Unter ihm kamen auch die ersten Kartoffeln in's Land. Gar viel that er zur Belebung des Handels. Wissen¬ schaften und Künste liebte er ebenfalls sehr. Volksschulen wurden errichtet, um die niedern Volksklassen durch Er¬ ziehung und Unterricht zu heben und zu veredeln. Maler, Bildhauer und Künstler aller Art fanden bei ihm Auf¬ munterung und Unterstützung. Friedrich Wilhelm starb am 29. April 1688, nachdem er 48 Jahre zum Wohle des Vaterlandes regiert hatte. Tie Könige Preußens. Friedrich I. 1688—1713. * Der große Kurfürst hatte durch feine mächtigen Thaten und durch seine musterhafte Regierung einen solchen Glanz und Ruhm über sich und sein Volk verbreitet, wie manche Könige der damaligen Zeit ihn nicht hatten. Dazu hinter¬ ließ er seinem Sohne ein treffliches Heer, einen gefüllten Schatz und nicht unbedeutende Länder. Dieser nun, Kurfürst Friedrich III., suchte die von seinem Vater eingeschlagene Ruhmesbahn zu verfolgen. Er faßte daher den Plan, das Herzogthnm Preußen zu einem Königreiche und sich selbst zum Könige zu erheben. Jenes ferne Herzogthum aber wurde darum zur Erhebung ausersehen, weil dies das einzige Land war, welches er unabhängig besaß, und weil dasselbe außerhalb Deutschland lag. Sobald er die Zustimmung des damaligen deutschen Kaisers Leopold I. erlangt hatte, begab er sich ungesäumt aus den Weg nach Königsberg, wo die Krönungsfeierlich¬ keiten mit aller Pracht begangen wurden. Am 18. Januar 1701 setzte er hier in der Schloßkirche in Gegenwart der Großen seines Reiches sich und seiner Gemahlin die Krone auf. Von jetzt an nannte er sich Friedrich I., König in Preußen. Am Tage vor der Krönung, den 17. Januar, stiftete Friedrich den schwarzen Adlerorden.