IO I. Marathon. B. Ortbesehreibung. Die Ebene von Marathon liegt etwa 25 km nordöstlich von Athen an der Attika von Euböa trennenden Meerenge. Sie bildet eine ausgedehnte, im schroffsten Gegensatz zu dem übrigen durchweg gebiigigen Ieil des Gaues fast wagerechte, cwie mit dem Richtscheit geglättete *) Fläche von beinahe 30 qkm und zieht sich längs der gegen Westen stark gekrümmten Küste hin. Im Süden wird sie durch eine geringe, flache Landspitze, im Nordosten durch ein schmales, weit ins Meer hinausreichendes felsiges Vorgebirge (nach seiner Gestalt HundsschwanzJ, Kynosura, Kvvöaovqa ge¬ nannt), abgeschlossen. Ein Gießbach, der vom Gebirge herab¬ kommt, teilt die Ebene in zwei Hälften und ergießt sich ins Meer. Dei nordöstliche 7 eil der Ebene ist in seiner ganzen Breite von einem ausgedehnten Sumpf eingenommen, der jedoch im Sommer bis auf 2 Stellen austrocknet. Die eine ist ein nordwest¬ lich gelegener, schilfumwachsener Wasserspiegel, der durch starken, unterirdischen Zufluß genährt wird und mit der von Pausanias (I? 32i 6) erwähnten Quelle Makaria identisch ist. Die andere Stelle ist der nordöstlich am Fuße des Drakonera-Berges gelegene Salzsee Drakonera, der schon im Altertum durch einen Wasserarm mit dem Meere in \ erbindung stand. Ein viel kleinerer Sumpf, jetzt Vrexisa genannt, befindet sich im südlichen Teile der Ebene. Die Berge, welche die Ebene umgeben, gehören teils zum Parnes, teils sind sie Ausläufer des Pentelikon. Im Südwesten ist der pyra¬ midenartig aufragende Agrieliki (557 m) zu nennen. Zwischen seinen östlichen Ausläufern und dem Meere führt noch heut die einzige Fahrstraße, welche die marathonische Ebene mit der Ebene von Athen verbindet. Sie zieht sich erst am Meere entlang in südlicher Richtung nach der Mesogaia und dann westlich zwischen den zum Pentelikon und Hymettos gehörenden Höhen hindurch. Nördlich vom Agrieliki, durch ein etwa 1 km breites Thal von ihm getrennt, erhebt sich der Kotroni (235 111). In dem Thale Prokesch v. Osten bei Milchh. S. 41.