I34 Das alte Rom. der Kaiser mehr und mehr in Anspruch genommen wurde, war dann der Caelius, weil dem Palatin benachbart, ein vielbeliebter Bauplatz. Es sind sehr zahlreiche Reste von Privathäusern zum Vorschein gekommen. Aus den Schriftstellern wissen wir, daß auf diesem Berge z. B. Mamurra, der Günstling Caesars, wohnte, der erste, der Marmorverschalung der Wände in seinem Privat¬ hause anwandte. Hier standen die Aedes Vectilianae, ein Palast, in dem Commodus seine letzten Tage verlebte, hier wurde Marc Aurel geboren und erzogen, hier stand ursprünglich die Statue dieses Kaisers, die jetzt den Capitolplatz schmückt, hier lag endlich die Domus Lateranorum neben dem Palast der dieser Familie befreundeten Pisones. Die Domus Lateranorum ging unter Nero in kaiserlichen Besitz über, kam unter Septimius Severus wieder in den Besitz eines Lateranus1), wurde dann die Residenz des Kaisers Constantin und im Mittelalter Hauptsitz der Päpste. Nachgrabungen unter der heutigen Kirche S. Giovanni in Laterano haben unter dieser die Reste der alten, von Robert Guiscard 1084 fast völlig zerstörten christlichen Basilika, und unter dieser Baureste aus der Zeit des Freistaates und der Kaiser ergeben. 8. Der östliche Teil der Stadt. Dieser Teil des Stadtgebietes umfaßt den Esquilinus und gliedert sich in a) den Oppius, dessen westlicher Ausläufer über dem Colosseum Carinae, dessen nördlicher Abhang Fagutal hieß; b) den Cispius; c) den Viminalis; d) den Quirinalis und e) die Hochfläche des Esquilinus, in die alle genannten Hügel ausmünden. In ältester Zeit lag, wie uns Ausgrabungen gelehrt haben, auf der Höhe des Esquilin eine Ansiedelung. Zwischen der Grenze der Vierregionenstadt und dem servianischen Wall, ja noch über denselben hinaus, erstreckte sich ein altes Be¬ gräbnisfeld. Es sind gerade in jüngster Zeit interessante Ent¬ deckungen gemacht, welche es ermöglicht haben, drei Schichten !) Tac. ann. XV, 49. 60. Aurel. Vict. epit. 20.