§. 136. Politische Geographie. 593 Die Niederlande und das heutige Belgien, deren einzelne, jetzt zur Be¬ zeichnung der Provinzen benutzte Territorien 1363 an das Haus Burgund ge¬ langten, kamen durch Maria, die Erbtochter Karls des Kühnen, an das Haus Habsburg und bei Karls des V Abdankung 1556 an den spanischen Zweig dieses Hauses. Aber bald darauf begann der Unabhängigkeitskampf, und im westfälischen Frieden mußte Spanien die Unabhängigkeit der 7 Pro¬ vinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Friesland, Dber- Yssel, Groningen anerkennen. Sie bildeten eine Republik, an deren Spitze ein Congreß (Generalstaaten) und ein Statthalter aus dem Hause Dramen (feit 1674 erblich) stand. Im 17ten Jahrhundert waren die Nieder¬ lande die erste Geld-, See- und Welthandelsmacht in Europa. Im Jahre 1814 wurde das Land zum Königreiche unter der Herrschaft der Dränier ge¬ macht und durch diejenigen burgundischen Provinzen verstärkt, welche im löten Jahrhundert spanisch geblieben und dann im Frieden zu Utrecht 1713 österreichisch geworden waren. Auch das jacularifterte Bisthum Lüttich kam hinzu. Luxemburg wurde ausgeschieden und in die Vereinigung des deutschen Bundes ausgenommen. Im Jahre 1830 rissen sich die südlichen (katholischen) Provinzen wieder los, und es wurde daraus das Königreich Belgien unter einem Prinzen aus dem Hause Coburg geschaffen, Luxemburg zwischen den Niederlanden und Belgien getheilt. Um den Verlust der Hälfte von Luxemburg für Deutschland zu ersetzen, traten die Niederlande mit einem Theile von Lim¬ burg in den deutschen Bund ein. In Nord Holland: Amsterdam, 275 T. Ew., Helder, 19 T. Ew. Alkmaar, Haarlem, 31 T. Ew. In Süd Holland: Haag (Grasen- beige), 92 T. Ew., Residenz. Schevenin gen, Seebad. Leyden, 40 T. Ew., Universität mit den größten naturhistorischen Sammlungen Europas! Bibliothek. Rotterdam, 121 T. Ew. Schiedam, 19 T. Ew. Gouda 16 T. Ew. Dordrecht, 25 T. Ew. Delft, 22 T. Ew. In Seeland- Middelburg, 16 T. Ew. VUssingen. In Nordbrabant: Her¬ zog e n b u s ch, 25 T. Ew. Tilburg, 20 T. Ew. Breda, 15 T. Ew. Utrecht: Utrecht, 60 T. Ew., Universität. In Geldern: Ny Irr¬ wegen, 13 T. Ew. Arnhem, 32 T. Ew., Festung. Zutphen 15 T Ew. jn Dberyfsel: Deventer, 18 T. Ew. Zwolle,'21 T. Ew! Kempen, 16 T. Ew. Drenthe ohne größere Drte. In Friesland: Leeu Warden, 25 T. Ew. In Groningen: Groningen, 38 T. Ew In Limburg: Maastricht, 29 T. Ew. Venloo, Roermonde Die Niederlande besitzen in Asien 29 2. □ Meilen mit etwa 22 Mill. Ew. wovon 16 Millionen aus Java fallen; in Amerika 2000 m Meilen mit 86 Z. Ew.; in Afrika 500 (?) Meilen mit angeblich 120 T. Ew. ft. Das Königreich Belgien. Provinzen. Quadrat¬ meilen. Einwohner, Ende 1868 berechnet. Brabant 60 849858 Limburg 44 197137 Antwerpen 51 478810 Dstflandern 54 821178 Westflandern.... 59 654145 Hennegau 68 872738 Namur 66 308321 Lüttich.... 53 576426 Luxemburg.... 80 203031 Summa... 535 4961644 Guthe, Schulgeographtc. Dichtigkeit. 14259 4501 9315 15068 11143 12614 4636 10958 2531 9276 38