Afrika. 23 Südafrika. Bod eng est alt. Südafrika ist eine steppen- und savannenreiche Plateau- masse von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch wie das nordafrikanische Plateau. Es wird im W., S. und O. von breiten Randerhebungen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. A. Das Tropische Südafrika. Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika sind: die Küste von Nieder-Guinea, das Kongobecken und das Ost- afrikanische Seenhochland. Klima und Bewässerung. Die Niederschläge fallen in der Gegend des Äquators reichlich und zu allen Jahreszeiten (Gebiet der Äquatorialregen mit täglichem Gewitterguß), im ganzen übrigen Hochland hauptsächlich während und nach dem Scheitelstand der Sonne (Gebiet der Zenitregen mit zwei Regen- zeiteu). Die Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und Sambesi und in den großen ostafrikanifchen Seen. Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küstenterrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambique (moffambik). Pflanzenwelt. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Flußgehänge bedecken sog. Galeriewälder, längs der niederschlagsreichen atlantischen Küste und in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus- fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöls, Kautschuks, Palmkerne, Erdnüsse ^), Kaffee, Kopal^), Farbhölzer. In der Erzeugung wichtiger Handels- pflanzen liegt die wirtschaftliche Bedeutung des Tropischen Südafrika. Die Bevölkerung besteht aus Bautu, die in den weiten trockenen Savannen- ländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Die Viehzucht führt aber zu vielfachen Wanderzügen, und diese arten gern zu Raub- und Kriegszügen aus. Das beste Bild dieser Hirten- und Kriegervölker (Raub- Völker) geben die Massai in Deutsch-Ostafrika. Die beständigen verheerenden Kriege hinderten diese zahlreichen kleinen Negerstümme an jedem Fortschritte. Sie frönen dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst). Vereinzelt wie bei den Niam- 1) Palmöl wird von der Ölpalme gewonnen, deren Frucht öliges Fleisch hat; es findet besonders in der Seifenfabrikation Verwendung. Auch die Kerne der Ölpalmfrucht liefern Öl. 2) Kautschuk = der an der Luft sich verdickende Milchsaft verschiedener Baumarten, in Afrika besonders der Lianen. s) Erdnuß — eine Krautart, deren Samen ein feines Speiseöl geben, das vielfach dem Provencer Ol zugesetzt wird. *) Kopal — ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für die Lackfabrikation sehr wertvoll.