24 Vegetations-Gcbiete der Erdoberfläche. XII. Waldgebiet Nordamerikas. Dasselbe enthält ungeheure Nadelwälder (die weiße Tanne), untermischt mit wenig Laubhölzern (Eichen, Ahorue), aber auch, und zwar mehr im Süden, große Knltnrdistrikte, in denen namentlich Banmwollenstanden, Reis uud Zuckerrohr augebaut werden. XIII. Prairien gebiet. Baumlose Ebenen und zwar im nordöstlichen Theile Grassteppen, im nordwestlichen eine Salzwüste mit äußerst spärlicher Vegetation von Chenopodeen, während der südliche reich an Agaven, baumartigen Lilien und 'Cacteen ist. XIV. Kalifornisches Küstengebiet. Ein kleines Gebiet mit reinem Seeklima. Hier gedeiht vortrefflich eine Menge ein- geführter Kulturpflauzeu (unter andern der Weinstock), aber besonders zeichnet es sich durch seine colossalen Coniseren aus, unter denen der Mammnthbanm (Wellingtons) die größte der Erde ist. XV. Mexikanisches Gebiet. Während das Hochland zum Theil mit Eicheu- uud Couiferenwaldnngen bedeckt ist, theils Kulturpflanzen (Weinstock, Oelbaum) und besonders Agaveu uud Cacteeu hervor¬ bringt, zeichnet sich der Küstensaum am Golf durch Grassavauncn uud in seinem oberen Theile durch immergrüne Laubhölzer aus, untermischt mit baumartigen Farnen und Lilien, mit äußerst mauuigfaltigeu Orchideen (Vanille) und Bromeliaceen (Ananas). XVI. Westindien. Früher bis zum Gipfel der Berge mit Wäldern von Mahagonibänmen bedeckt, ist es jetzt wesentlich ein Knltnrgebiet mit Zuckerrohr- uud Kasseeplantagen. XVII. Südamerikanisches Gebiet diesseits des Aeqnators. Im Innern desselben ausgedehnte Savannen und Llanos, an der Küste Wälder von immergrünen Lanbhölzeru und Palmen. XVIII. Hylaea, Gebiet des äquatorialen Brasiliens. Ein Waldgebiet am Amazoueustrome, vou diesem jährlich mehrere Monate hindurch meilenweit überschwemmt. Laubhölzer (Mimosen, Lorbeeren) mit Palmen bestimmen den Charakter des Waldes, welcher Farbehölzer, Arzueigewächse und andere Nutzpflanzen (Kakao, Vanille n. s. w.) in reicher Fülle in sich birgt. XIX. Brasilien. An der Südostküste Urwälder, im Innern Savannen mit verschiedenen Cactusgewächsen, im Süden die Pinheiros, fast undurchdringliche Wälder, welche fast ausschließlich vou einer Couifere, der brasilianischen Arancaria, gebildet werden. XX. Gebiet der tropischen Anden Südamerikas. Zum größten Theile durch Regenlosigkeit arm an Pflanzen; nur der Ostabhaug der östlichen Andenkette und die Thäler siud durch ihre Feuchtigkeit fruchtbar und zum Anbau von Kulturgewächsen geeignet (Kaffee, Zuckerrohr, Pisaug, Koka); indem obern Waldgürtel findet sich neben vielen andern interessanten Bäumen der Chinarindenbaum. XXI. Pampasgebiet. Es zeichnet sich durch den fast völligen Mangel an Holzgewächsen aus und ist im großen Ganzen eine ungeheure Grasebene, in welcher einzelne eingewanderte Pflanzen, namentlich Disteln, auf große Strecken hin undurchdringliche Dickichte bilden. XXII. Chilenisches Uebergangsgebiet. Ein in Folge monatelanger Dürre pflanzenarmes Gebiet, fast ohne Baumwuchs (eine einzige Palme); die Gesträuche sind in Folge von Dornenbilduug sast blattlos. XXIII. Antarktisches Waldgebiet. Ein Waldgebiet, welches in seinem nördlichen Theile dem Tropenwalde ähnlich ist (Lorbeeren, Myrten, Bambnsen, Lianen, ans Bäumen schmarotzende Pflanzen), im südliche« jedoch sehr einförmig wird, indem es fast nur Buchen enthält und endlich in Moore übergeht.