176 Europa. 2) Regierungsbezirk Oppeln (im SO.). Hauptstadt Oppeln an der Oder, J 2 000 Einw. Rechts von der Oder, ganz im SO., der große oberschle- sische Steinkohlenbezirk nebst zahlreichen Eisen- und Zinkgruben und in Folge dessen mit einer großartigen Industrie. Steinkohlen wurden im Jahre 1873 allein über 156 Mill. Centner gefördert. Die Hauptorte dieser Industrie sind folgende: Glciwitz an der Klodnitz (Eisenwerke), 14 000 Einw.; Laurahütte; Königs- Hütte mit Hochöfen, 26 000 Einw.; Beuthen, 20 000 Einw., mit Eisenhütten und Webereien. Der Mittelpunkt des ganzen Bergbaus ist das kleinere Tar- nowitz (Sitz des Oberbergamts). — In der Nähe der Weichsel an der öfter- reichischen Grenze Pleß, Sitz eines Fürsten mit großem Waldbesitz (in .seinem Wildpark findet sich der Auerochs). — Au der Oder Ratibor mit Handel und Industrie, 17 000 Einw., hier wird die Oder schiffbar. — An der Östlichen Richtung der Glatzer Neisse die Festung Neisse, 20 000 Einw. — An der Klodnitzmündung die ehemalige Festung Cosel. 3) Regierungsbezirk Liegnitz (im NW. der Provinz). Hauptstadt Liegnitz an der Katzbach, mit starkem Gartenbau, Fabriken (Tuch, Wollenwaren, Hand- schuhe, Hüte) uud Handel, 32 000 Einw. In der Nähe bei dem Kadettenhause Wahlstatt Schlachtfelder (Mongolenschlacht 1241, Blüchers Sieg 1813; bei Liegnitz selbst Sieg Friedrichs d. Gr. 1760). — Nördlich an der Oder die Festung Glogau, 18 000 Einw. An der wütenden Neisse in fruchtbarer Landschaft Jauer, 10 000 Einw. Am linken Oderufer, im NW. von Glogau Grün- berg mit Tuchfabriken und vielen Weinbergen; 12 000 Einw. — Am oberen Bober Hirschberg mit Industrie (Leinwand, Schleier und Spitzen), 13 000 Einw. In der Nähe (im Hirfchberger Thal) das Bad Warmbrunn. — Nahe der Boberquelle Landshut mit Leinenindustrie (die „Landshnter Senke", Unglück des Generals Fouqus 1760). Den Bober abwärts Bnnzlau mit berühmten Töpfe- 1 reien, Geburtsort des Martin Opitz, 10 000 Einw. — Gleichfalls am Bober Sagau, Hauptort eines mediatisirten Herzogs. — An der Oueis Lauban mit etwas Industrie (Leinen- und Baumwollenfabriken). Im oberen Gebiet der Lan- sitzer (Görlitzer) Neiffe Görlitz in schöner Umgebung, mit lebhafter Industrie (Maschinenfabriken, Eisenbahnwagen, Tuchfabriken) und regem Handel (Wolle, Leder, Getreide, Wein !c.); 45 000 Einw.; in der Nähe die Landskrone. IV. Provinz Sachsen. (Vergl. Fig. 19 u. 29.) Im N. Tiefland, im S. gebirgig. Im Mansfeldschen lagert silberhal- tiger Kupferschiefer, welcher schon vor mehreren Jahrhunderten ausgebeutet wurde. An der Elbe und nördlich vom Thüringerwalde ist gutes Ackerland. Die Provinz ist reich an Salz und Braunkohlen, auch hat sie erhebliche Fa- brikthätigkeit. Historische Bestandteile: Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Grafschaft Mansfeld, Stift Naumburg-Zeitz, knr- mainzisches Gebiet, Reichsstädte Nordhausen und Mühlhausen. 1) Regierungsbezirk Magdeburg (der nördliche Teil der Provinz). Haupt- stadt Magdeburg an der Mitte des westlichen Elbbogens, starke Festung, sehr bedeutender Handel, lebhafte Industrie (Tabak-, Zucker-, Eigorienfabriken, Eisen- gießerei und Maschinenfabrik). Die Vorstädte Buckau, Sudenburg und Neu- stadt find der Sitz der Industrie, letztere ist eine besondere Stadtgemeinde. Die