296 Europa. Scmcndria (Weinbau). — Bei Neu-Orsova, an der Donau, ist der Strompaß des eisernen Thores. Die Donau-Dampfschiffahrt zwischen Belgrad und Wien stromauf- und zwischen Belgrad und Galacz stromabwärts wird von Jahr zu Jahr bedeutender. — In der Mitte des Landes liegt die frühere Residenzstadt Kro- gujcwaz. III. Das Fürstentum Montenegro liegt in der Nähe des adriatischen Meeres, südlich von Bosnien und der Herzegowina. Ein rauhes Bergland mit wenig Ackerboden, daher besonders der Viehzucht gewidmet. Die Bewohner sind kriegerische Slaveu, einfach und sittenstreng, aber auch grausam. An der Spitze steht ein erblicher Fürst, neben welchem ein aus den Geschlechtshäuptern gebildeter Rat steht. Nach dem Krieg von 1877/78 soll das Land in S. vergrößert werden (Festung Podgoritza und Stadt Dulcigno). Hauptort war bisher das Dorf Cettinjc, 500 Einw. § 74. Pas Königreich Ztatien. (5385 □ DJetl., über 28 Mill. Einw.) Das Königreich Italien erstreckt sich etwa vom 37—47° n. Br. und vom 24—36° ö. L. Die Küstenausdehnung des Staates ist sehr bedeutend, denn dieselbe beträgt bei dem festen Lande 700, bei den zugehörigen Inseln c. 300 Meilen. Trotz dieser großen Küstenfläche ist der Staat Verhältnis- mäßig nicht sehr reich an guten Häfen; die meisten der letzteren finden sich am Golf von Genna und am tyrrhenifchen Meere. — Die Nordwestgrenze wird gegen Frankreich durch den Hauptzug der Westalpen gebildet; vom Col di Tenda an läuft dieselbe südlich zum ligurischen Meere. Die Grenze gegen die Schweiz wird im O. des Mont Blanc anfangs durch den Haupt- zug der Centralalpen gebildet (etwa bis zum Simplon); weiter ostwärts reicht das schweizerische Gebiet weit über den Zug der Centralalpen südwärts und umfaßt das obere Tefsinthal, das Nordufer des Lago Maggiore und den größten Teil des Sees von Lugano; andererseits greift das italienische Gebiet vom Comer See nordwärts bis in die Nähe des Splügen. Dann wird die Grenze gegen die Schweiz und das österreichische Oberinnthal durch den Südostzug der Tyroler Alpen gebildet, aber in der Nähe des Stilsser Jochs beginnt das österreichische Welschtyrol, das mit ziemlicher Breite südwärts bis zum Nordufer des Garda-Sees und an der mittleren Etfch bis unterhalb Roveredo reicht; es ist dasjenige Gebiet, auf welches das Verlangen der Italiener neuerdings hauptfächlich gerichtet ist. An den Flüssen Piave und Tagliamento erstreckt sich das italienische Gebiet nordwärts bis zu den karnischen Alpen, die Nord- ostgrenze aber erreicht im W. des Jsonzo den Golf von Trieft. — Betrachtet man die Küsten des Staates, so bildet zunächst der Golf von Genua einen bogenartigen Einschnitt gegen N. Bon der Arnomündung an ist die Küste am ligurischen und tyrrhenifchen Meere vorwiegend von NW. nach SO. gerichtet, der Lage der ganzen Apennineuhalbinfel entsprechend. Auf dieser Küstenstrecke treten der Monte Argentario und das Kap Cireeo ins Meer hinaus und die