Die Erde als Weltkörper. § i. Gestalt und Grösse der Erde. Gradmessungen. Die Erde ist ein nicht ganz regelmässiges, an den Polen abgeplattetes Sphäroid, d.h. ein Umdrehungsellipsoid mit verkürzter Rotationsachse; ihr Äquatorhalbmesser (a) be¬ trägt nach Bessel 6377,4 km, ihr Polarhalbmesser (b) 6356,1 km, ihre Abplattung ist daher nicht sehr bedeutend, sie wird aus¬ gedrückt durch das Verhältnis = —. [Nach neueren Mess- a 29g ungen wird für dieselbe der Wert angegeben]. Die Dichtigkeit der Erde beträgt 5,6. Die Grössenverhältnisse der Erde sind durch die Gradmess¬ ungen bestimmt worden. Die Grundidee derselben ist folgende: Man misst auf einem Meridian den Bogen AB (Fig. 1), bestimmt für denselben Stern S, dessen Licht¬ strahlen parallel einfallen, an beiden Endpunkten A und B die Zenith- distanzen a und ß und findet den zum Bogen AB (b) gehörigen Zentriwinkel cp = a — ß\ alsdann ergibt sich die Peripherie des Meridiankreises — -—, der Radius r = <P 9 der Bogen AB nicht direkt auf einem Meridian messen, so muss er auf einen solchen projiciert werden]. Die Kugelgestalt der Erde wurde schon von den Gelehrten des Altertums behauptet. Pythagoras forderte sie aus philosophischen Gründen, Aristoteles (f 322 a. Chr.) bewies sie aus der bogen¬ förmigen Grenze des Erdschattens bei Mondfinsternissen, sowie aus dem Verschwinden oder Auftauchen von Gestirnen bei erheblich ver¬ änderter Stellung des Beobachters, Archimedes (f 212 a. Chr ) Bus31er, Mathem. u. astronom. Geographie. J t'ig. I. 180 . b -. [Lässtsich