32 Die Sonne. Die Planeten. Sonnenflecke erscheinen. Die über diesen Wolken liegenden Teile der Sonnenatmosphäre werden nun gleichfalls abgekühlt und bilden so den Halbschatten, die Penumbra, welche den Kern des Sonnenfleckes umgiebt. Allmählich sinken diese Wolken tiefer bis in die Photosphäre hinab, erhitzen sich hier wieder und lösen sich auf, sodass der Fleck verschwindet. Sonnenflecken und Sonnenfackeln stehen hiernach in ursäch¬ lichem Zusammenhang, sodass die ersteren Folge der letz¬ teren sind. Nach einer älteren Ansicht (Zöllner) entstehen die Sonnenflecken infolge einer Art von Schlackenbildung auf der glühend flüssigen Oberfläche der Sonnenkugel als eine Trübung ihrer Atmosphäre; neuerdings sucht man sie auch durch Wirbelstürme der Photosphäre zu erklären, in deren Trichter die kühleren Gasmassen höherer Schichten hinabgerissen werden. Dass die Sonne durch ununterbrochene Ausstrahlung von Wärme in den Weltenraum an Wärme verlieren muss, steht ausser Frage. Ob indes die Folge hiervon eine stetige Abkühlung der Sonne ist, hängt davon ab, ob ein Ersatz für die verloren gehende Wärme eintritt. Dies ist sehr wohl möglich, denn zweifellos werden zahlreiche Brocken kosmischer Materie (Meteore) in die Sonne stürzen, und indem sie ihre bei ihrer ungeheuren Geschwindigkeit sehr grosse lebendige Kraft in Wärme umsetzen, diese der Sonne zuführen; anderer¬ seits wird der Sonnenball noch eine weitere Konzentration erfahren und als Folge davon neue Wärme erzeugen. Freilich hat eine Verkürzung des Sonnendurchmessers mit Sicherheit bisher sich nicht feststellen lassen. Die Planeten. § 23. Die Planeten im allgemeinen. Gleich der Erde bewegen sich alle Planeten in Ellipsen um die Sonne, deren Ebenen, von einigen Asteroiden abge¬ sehen, immer nur um wenige Grade gegen die Ekliptik geneigt sind, und ihre Bahnen selbst beschreiben alle rechtläufig, d. h. wie die Erde von West über Süd nach Ost. Von der Sonne, welche sie alle zusammen, ihre Monde mit eingerechnet, immer noch 700 mal an Masse übertrifft, erhalten sie Licht und Wärme; das Licht, welches sie uns zusenden, ist also reflektiertes Sonnenlicht und darum polarisiert. Die Zeit, in welcher ein Planet einmal seine Bahn um die Sonne vollendet, ist seine siderische Periode, sie ist identisch mit der Zeit zwischen je zwei aufeinander folgenden Durchgängen durch denselben Schnittpunkt (Knoten) der Ekliptik — der