§ 26. Bahn des Erdmondes. 47 Die Knoten der Mondbahn liegen nicht fest, sondern weichen täglich um 3' io,6" zurück, in einem Jahre also etwas über i g° ; auch die grosse Achse der Mondbahn ändert bei jedem Umlauf des Mondes ihre Lage um etwa 30, jährlich um 41°, und zwar schreitet das Perigäum rechtläufig vor und macht einen ganzen Umlauf am Himmel in 8 Jahren, 316 Tagen, 14 Stunden mittlerer Sonnenzeit. Am Fixsternhimmel schreitet der Mond täglich um 13,1764o von Westen nach Osten vor, sodass er mit einer siderischen Periode von 27 Tagen 7h 43m 11,5" einen Umlauf vollendet. Die synodische Periode, die Zeit, welche zwischen zwei gleichen Phasen, also z. B. zwischen einem Neumond und dem nächsten liegt, .erhält man, Kreisbahnen für Erde und Mond mit den Umlaufszeiten T — 365,26 und r = 27,322 Tage vorausgesetzt, T t nach Analogie von § 24, Aufgabe 1, aus —— = 29,53 Tage; in Wirklichkeit beträgt dieselbe 29 Tage i2h 44' 2,7". Der Äquator des Mondes ist gegen die Ebene seiner Bahn unter einem Winkel von 6° 37', gegen die Ekliptik unter i° 28,4' geneigt. Die Mondscheibe erscheint kreisrund, sodass also eine Abplattung an den Polen nicht merkbar ist, ihr Durchmesser erscheint im Apogäum unter einem Winkel von 29'22", im Perigäum unter 33' 31". Hieraus ergiebt sich der Radius des Mondes = 381 970 . sin 15'43" = 1746,3 km; seine Masse beträgt ^y, seine Dichtigkeit 0,599 von der der Erde, sein spez. Gewicht ist also 3,35. Man findet die Dichtigkeit des Mondes . Mondmasse 1 637o3 _. 1 ,• 1 1 t- j d = — ;— = — . ——r—¿ X Dichtigkeit der Erde Mondvolumen 81 1746,3d = 0,599.5,6 = 3,35. Der Mond bietet uns stets fast genau denselben Anblick, er wendet uns also immer dieselbe Seite zu ; daraus folgt, dass er in derselben Zeit, in welcher er seinen Um¬ lauf um die Erde vollendet (27 Tage 7h 43111 11,5"), sich auch einmal um seine Achse dreht, mithin für ihn das¬ selbe Verhältnis besteht, wie es für Merkur und wahrscheinlich auch für Venus (§ 24) in Bezug auf die Sonne gilt. Da die Drehung um seine Achse eine gleichförmige, seine Be¬ wegung um die Erde aber wegen seiner ellipsoidischen Bahn eine ungleichförmige ist, auch seine Achse nicht senkrecht auf seiner Bahnebene steht (Abweichung 6° 37'), so wird bald etwas mehr von der rechten, bald von der linken Seite — bald etwas mehr vom Nordpol, bald vom Südpol sichtbar; man nennt diese Erscheinung die optische Libration des Mondes und rechnet, dass etwa -f- seiner Oberfläche und stets sicht¬ bar, -f- stets unsichtbar sind, das letzte Siebentel aber bald sichtbar, bald unsichtbar ist.