§ 29. Die Monde der übrigen Planeten. 53 Die 4 äusseren Monde wurden von Galilei sofort nach der Konstruktion seines Fernrohres im Jahre 1610, der innerste (V) erst im September 1892 von Banard auf der Licksternwarte in Kalifornien entdeckt. Die 4 inneren Monde werden bei jedem Umlauf durch ihren Planeten verfinstert; aus den beobachteten Unregelmässigkeiten im Eintritt der Verfinsterungen bestimmte Olaf Römer 1675 die Ge¬ schwindigkeit des Lichts auf circa 40000 Meilen oder 300000 km. Saturn besitzt ausser seinem Ringsystem io Monde; sie sind alle von geringem Durchmesser, sämtlich jedenfalls kleiner als der Erdmond, und sehr lichtschwach. Ihre Bahnen fallen alle fast mit der Äquatorebene des Saturn, in der ja auch der Ring schwebt, zusammen, sind also gegen die Ebene seiner Bahn ziemlich stark geneigt. Vom Uranus kennt man 4 Monde, sie sind alle sehr klein und lichtschwach und nur in starken Fernrohren wahr¬ nehmbar. Ihre Bahnen sind rückläufig und liegen in einer Ebene, die unter 98° gegen die Bahnebene des Planeten geneigt ist. Welche Ursache es gewesen sein mag, die dies von der sonst vorhandenen Gleichmässigkeit der Bewegungen abweichende Verhalten der Uranusmonde herbeigeführt hat, ist uns unbekannt. Vom Neptun kennen wir mit Sicherheit einen Mond, welchen Lassell im Oktober 1846 entdeckt hat; er ist rückläufig, ebenso wie der achte Jupiters- und der zehnte Saturnsmond. Anmerkung. In den vorigen Paragraphen wurden die Planeten, da die Erde in besonderer Darstellung behandelt war, in untere und obere eingeteilt; rechnen wir diese als dritten Planeten mit in die Reihe, so unterscheiden wir zweck¬ mässig i. innere (Merkur, Venus, Erde, Mars), 2. den Schwärm der Asteroiden, 3. äussere Planeten (Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun). Die inneren sind von mittlerer Grösse, dichter als die Sonne, mondarm und bewegen sich im Verhältnis zu ihrer Achsendrehung mit grosser Geschwindigkeit in ihren Bahnen; die äusseren zeichnen sich durch ihre Grösse aus, sie sind weniger dicht als die Sonne, haben reiche Mondsysteme, eine schnelle Achsendrehung und eine im Verhältnis dazu langsame Fortbewegung in ihren Bahnen. Die Kometen. § 30. Erscheinung der Kometen, ihre Bahnen. Ausser den Planeten nebst ihren Monden gehören auch die in ihrer Erscheinung höchst auffallenden, hinsichtlich ihrer physischen Beschaffenheit noch immer rätselhaften Kometen unserem Sonnensystem an.