§ 33- Sternschnuppen. § 34. Zodiakallicht. 6r zahlreiche Partikeln dieser Meteormasse in ihre Atmosphäre und gewähren uns, erglühend oder aufflammend, das Schau¬ spiel des Sternschnuppenregens. Dass die Leoniden in einer Periode von 33 Jahren besonders glänzend erscheinen, findet hiernach seine Erklärung darin, dass immer in diesem Inter¬ vall ein besonders dichter Teil dieses Ringes ebenso wie die Erde in den Tagen vom 10. bis 12. November den einen Knoten ihrer Bahnen passiert. Bei den Perseiden scheint sich die Meteormasse bereits gleichmässiger über den elliptischen Ring verteilt zu haben. § 34. Zodiakallicht. Schliesslich ist noch der eigentümlichen Erscheinung des Zodiakallichtes Erwähnung zu thun. In unseren Breiten zeigt sich bei klarem Wetter im Februar und März am Abend-, im Oktober am Morgenhimmel ein längs des Zodiakus, also schief gegen den Horizont gestellter matter Lichtkegel, in dessen Achse die unter dem Horizont befindliche Sonne steht. Glänzender ist die Erscheinung in den Tropen, sodass Hum¬ boldt dieselbe als einen „beständigen Schmuck der Tropen¬ nächte" bezeichnet. Neuerdings will man Helligkeitsschwankun¬ gen dieses Lichts beobachtet haben, die mit der Periode der Sonnenflecken zusammenzuhängen scheinen. Die älteren Ansichten über das Wesen dieses Lichtes,, nach denen es entweder von einem die Sonne umkreisenden, zwischen der Venus- und Marsbahn schwebenden Ringe von Meteormasse, oder von einem Nebelring, der innerhalb der Mondbahn die Erde umkreist, reflektiert werden soll, dürfen heute als widerlegt gelten. Nach W. Förster besteht es in elektrischen Lichterscheinungen oder auch in Reflexen des Sonnenlichts an einer Art von Kometenschweif sehr dünner Gase, welchen die Erde hinter sich nachschleppt Schlussbemerkung. Die trotz aller Mannigfaltigkeit im einzelnen, doch in der Grundanlage unverkennbar hervor¬ tretende Gleichartigkeit der Bewegungen aller Glieder unseres Sonnensystems hat längst zur Aufstellung einer Hypo¬ these üher Entstehung und Entwickelung desselben Veran¬ lassung gegeben. Schon der Königsberger Philosoph Immanuel Kant stellt in seinen kleineren Schriften über Naturphilosophie die Ansicht auf, welche auch Lapeace in seiner Méchanique céleste vertritt, dass unser gesamtes Sonnensystem in seinem Urzustände ein ungeheuer grosser rotierender Gasball war, der in seinen Dimensionen weit über die äusserste Planeten¬ bahn hinausragte. Allmählich bildete sich in demselben ein Attraktionscentrum heraus, nach welchem hin die kosmische Wolke sich mehr und mehr verdichtete. Infolge der Tan-