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B. Zur Länderkunde.
Tsaobis, Keetmanshoop und Hasür durch 2, iu Kanas, Oas, Jakalswater uud Lüderitz-
bucht sogar nur durch 1 Jahr getreuut. Ob derartige Schwankungen bei völlig lücken-
losem, genügend weit zurückreichendem und ausgedehntem Beobachtungsmaterial
vielleicht eine Gesetzmäßigkeit in der Wiederkehr zeigen, muß abgewartet werdeu.
Für die Beurteilung der fernsten Zukunft unseres Laudes ist uoch wichtiger als
die Frage einer solchen Periodizität eine Klärung des vielerörterten Problems der
Austrocknung Südafrikas. Die Niederschläge sollen nach der Auffassung vieler
stetig abnehmen, das Klima des Landes stetig sich verschlechtern. Man hat dieses
Urteil auf eine große Anzahl verschiedenartiger Beobachtungen gegründet, hat nn-
zweifelhaft nachweisen können, daß an diesem oder jenem Ort ehemals mehr Wasser
stand oder lief als heute. Aber wenn die Ursache aller dieser Erscheinungen tatsächlich
in einer Klimaänderung großen Stiles läge, dann müßten sie sich auch iu dem bereits
vorliegenden statistischen Beobachtungsmaterial der jährlichen Regenmengen irgend-
wie, wenn auch so noch lückenhaft, widerspiegeln. Doch keine der vorliegenden
Beobachtungsreihen, selbst die auf über 60 Jahre sich zurückerstreckende des Kap-
landes, läßt eine Abnahme der jährlichen Regenmengen erkennen.
Jene wenig tröstlichen Vorstellungen einer fortschreitenden Austrocknung des
Landes auf Grund einer Verminderung der Niederschläge stehen also auf schwachen
Füßen, soweit sie für historische Zeiten Geltung beauspruchen. Für frühere Erdepochen,
auf die unsere ephemere Zeitrechnung nicht anwendbar ist, sind mehrfache tiefgreifende
Umwälzungen aller Existenzbedingungen auf klimatischer Grundlage, begleitet ab-
wechselnd von Zu- uud Rückzug der Gewässer, erschlossen worden. Aber wieweit
und in welchem Sinne diese Schwankungen, die sich im Takte ungezählter Jahrtausende
bewegt haben, in unsere Tage herüberreichen, sieht die Forschung heute noch nicht.
Die Gegenwart stellt uns vor klarer liegende Aufgaben. Es gilt, mit den klima-
tischen Faktoren, wie sie vor unseren Augen tätig sind, zu rechnen, in den verschiedenen
Zonen unseres Gebietes ihrer verschiedenen Wirkung auf die heute lebenden Orga-
nismen mit Einschluß des Menschen nachzugehen.
18. Das Leben einer Buschmannfannlie.
Von Professor Dr. S. Passarge. („Die Buschmänner der Kalahari."
Berlin 1907, Dietrich Reimer [(Ernst Vohsen^.)
Die ersten starken Regen sind gefallen, die Trockenzeit hat ein Ende, der Dezember
steht vor der Tür. Da rüsten sich die Buschmänner zur Reise ins Sandfeld. Die Män-
ner in vollem Waffenschmuck, die Frauen beladen mit Bündeln, die ihre Hausgeräte,
Mörser, Stößel, Schalen und sonstigen Gebrauchsgegenstände und Habseligkeiten, in
Felle eingeschnürt, enthalten. Einzelne und mehrere Familien in einer Stärke von
hundert uud mehr Köpsen ziehen nun hinaus iu die Steppe und streben ihren Be-
zirken zu. Der Weg ist weit, mehrere Tage, ja Wochen lang. Hier schwenkt diese,
dort jene Familie ab. Man lebt unterwegs von der Jagd und dem, was mau auf
den: Marsch an eßbaren Gegenständen findet. Endlich ist das Ziel erreicht, das Jagd-
gebiet, in dem man sich den größten Teil des kommenden Jahres aufhalten will.
Ein Lagerplatz wird bezogen und ein Feuer angezündet. Hat man kein bren-
nendes Holzscheit mitgenommen, so macht eine Frau oder ein Mann Feuer mit den