Die Republik Schweiz. 57 Ganz gehören der Hochschweiz an: die drei Nrkantone am Vierwaldstätter See 5 Untcrwalden; Nri mit Altdorf und Flüelen, letzteres am Südende des Vierwald-^ stätter Sees; Schwyz (schwiz) mit dem Hauptorte Schwyz. Am Vierwaldstätter See- Brunnen; im W. des Kantons Ein siedeln, einer der berühmtesten katholischen Wallfahrtsorte der Welt. — Der Kanton Glarus mit dem Hauptorte Glarus am Fuße des Glärnisch. — Der größtenteils französische Kanton Wallis umfaßt das- Rhonetal und dessen Nebentäler. — Am Rhoneknie: Markig ny (märtinji); von hier führt ein Saumpfad über den Großen St. Bernhard. Rhoneanswärts Sitten (frz. Sion [fiönß]), Hauptort, und Brieg, von wo die Simplonstraße zum Lnngensee abzweigt. — Vom obersten Rhonetal aus führt eine Straße über den Fnrkapaß nach dem Urferental (ürseren) d.h. dem obersten Reußtal. Der Kanton Graubünden, der größte, jedoch am spärlichsten bevölkerte Kanton. Hauptort ist Chur am Rhein, 120V0 Einw. Die Stadt ist die Vermittlerin eines sehr bedeutenden Verkehrs zwischen Boden- und Züricher See einerseits und den italie- nischen Seen: Langensee und Comer See anderseits. — Das Eng ad in, die höchste ange- baute Gegend Europas, enthält viele Bäder, besonders im oberen Teil, so S t. M o r i tz, S a m a d e n (samäden)und in einem südlichen Seitentale Pontresina (pon- tresina). Ersteres wird wegen seiner reinen Höhenluft von Lungenleidenden felbst während des Winters vielfach aufgesucht. Auch das Unter-Engadin besitzt in der Gegend von Tarasp- Schuls zahlreiche Heilquellen. — Ein Luftkurort von Weltruf ist ferner Davos. — Solche En gab in er, bie in der Heimat nur ein dürftiges- Fortkommen finben, wandern vielfach nach anberen europäischen Staaten aus, be-- sonbers als Zuckerbäcker, Easetiers unb Hanbelsleute. Der italienische Kanton Tessin (tessin). Wie bie Sprache so ist auch bie Lanb-- schaft schon italienisch; es gebeihen ber Wein unb bie Kastanie. — Am Tessin Bellin- zona, Sitz ber Regierung. Am Langensee Locarno. Am Luganer See Lugano.. Handel und Verkehr. Die hoch entwickelte Industrie der Schweiz ruft einen sehr regen Handel hervor teils im Innern des Landes, teils mit dem Aus¬ land. Er wird durch vorzügliche Straßen, ein ausgezeichnet geleitetes Postwesen und ein ziemlich dichtes Eisenbahnnetz unterstützt. Die Hauptbahnlinie ist die Gotthardbahn. Sie verbindet Luzern mit Bellinzona und weiterhin Italien mit dem rheinischen Westen Mitteleuropas. Unter ihren 53 Tunnels ist der bedeutendste jener zwischen Göschenen und- Airolo mit 15 km Länge. Zahlreiche Kunstbauten weist auch die jüngst vollendete Albulabahu auf. Auch die Simplonbahn, die von Brieg. im oberen Wallis nach Domo d'Ossola und weiterhin nach dem Langensee und« Mailand führt, ist nunmehr vollendet. Ihr größter Tunnel mit fast 20 km. Länge (19730 m) übertrifft noch bedeutend den großen Gotthardtunnel.