— 10 — (s. oben). Von den friesischen Mooren*) her würde unter Benutzung des großen Sumpfgürtels im östlichen Tieflande eine Kanalverbindnng zwischen der Nordsee und dem schwarzen Meere leichter und günstiger sein als die durch den Main-Donaukanal. In der Mitte dieses unteren Ems- und Wesergebietes die einzige große Stadt: Bremen, und auch diese nicht durch die Au- strengungen des prachtliebenden Erzbischofs Adalbert bedeutend geworden, sondern durch ihre Verbindung mit dem Meere (Mut- terstadt Riga's und anderer Ostseehäfen), daher im Kampfe mit dem schon seit Heinrich dem Löwen nach dem Besitze von See- Häfen strebenden Welfenhanse, dessen alte Herzogliche Hauptstadt Braunschweig (Brunswik) ebenso wie Hannover, die moderne Königsstadt, schon an den Vorhöhen des Gebirges. — Mit der Annäherung an dieses nimmt im Alluvium die Fruchtbarkeit des Bodens, die Zahl der Bewohner und der größeren Städte zu; in ihnen reiche Industrie in engster Verbindung mit dem Berg- lande; hier nach ihrer Wanderung aus der cimbrischeu Halb- iusel das Kernland der Sachsen, die im S. und W. durch die Franken gehindert sich an den Ufern der Elbe und jenseits der- selben ausbreiteten. Ihr nationaler Eiufluß (unterstützt von Franken und Thüringern) bis nach Polen hinein. An der Weser und Ems nähert sich die zwischen diesem Flusse und der Saale vorgeschobene sächsische Akropolis (das Land der Cherusker) bis auf 20 Meilen dem Meere, zur Linken das Münsterland, zur Rechten das Saal- und Elb- uferland"*). Jenes, eine vom Teutoburger Walde und Haar- stränge umschlossene, von Ems und Lippe durchflössen? Bucht, mit regem Städteleben um das mittelalterliche Münster herum, durch niedrige Hügelgruppen von der rheinischen Tiefebene geschieden, der Ausmündung des unteren Rheinthals. Münster- und Eölnerland die römischen Eingangspforten nach Rhein- franken und Westfalen. — Das Westende der norddeutschen Ebene, früher durch das Meer, seit dem Abfalle der Niederländer durch *) berüchtigt durch die Moorbrände, täuschende Hilfsmittel der Boden- kultur. Die Möglichkeit der Beseitigung dieser Moore und den daraus her- vorgehenden Ruhen zeigt das holländische Friesland. Dagegen ist die Besei¬ tigung der Moore auf den Hochflächen der Gebirge (wie die derWäl- der) von unberechenbarem Schaden für das von diesen Wasserreser¬ voiren der Flüsse getränkte Tiefland. **) Dort die Soester, hier die Magdeburger Börde.