Die deutschen Kolonien. — Deutsch-Ostafrika. § 64. 209 der Erde. Auf Hawaii befindet sich der höchste Berg Polynesiens, der Mauna Kea (der weiße, d.h. mit Schnee bedeckte), 4250 m hoch, und der mit glutflüssiger Lava gefüllte Kratersee Kilauea. Das nahrhafte Arrowroot [ärrorüt], Baumwolle und Zucker werden hier gebaut. Die Bewohner sind Protestanten. Das frühere Königreich Hawaii wurde 1893 in eine Republik um- gewandelt und 1898 den Vereinigten Staaten von Amerika ein- verleibt. Die Hauptstadt ^Honolulu auf der Insel Oahu ist eine wichtige Station für die Schiffahrt, den Handel und den Telegraphenverkehr in der Mitte zwischen Asien, Australien und dem Westen von Nordamerika. VII. Die deutschen Kolonien. Das Deutsche Reich ist erst seit 1884 Kolonialstaat geworden, indem es in Afrika, Australien und Asieu verschiedene Besitzungen erworben hat, denen hier eine etwas eingehendere Betrachtung gewidmet werden soll. § 64. ->eutsch.Hstafrika. Dieses Land ist unser wichtigstes Schutzgebiet und wird begrenzt: im O. durch den Indischen Ozean; im S. gegen Portugiesisch-Ostafrika durch den Rovuma,; im W. hauptsächlich durch den Nyassasee und den Tanganjika gegen Britisch-Rhodesia und den Kongostaat, im N. und NO. gegen Britisch.Ostafrika durch den einen Grad südlich vom Äquator ver- laufenden Parallelkreis, durch welchen der Viktoriasee in eine deutsche und eine englische Hälfte geteilt wird, und durch eine Von diesem See zum Kilima-Ndscharo, der aber ganz von deutschem Gebiet umschlossen bleibt, und von da zur Mündung des Umbaslnsses gezogene Linie. Der Flächen- inhalt von Deutsch.Ostafrika, das von etwa 7 Mill. Menschen bewohnt wird, beträgt rund 950000 km2 oder nicht ganz doppelt so viel als die Fläche des Deutschen Reichs. Die Volksdichte ist hiernach 7 auf 1 km 2. Seiner Natur nach zerfällt das Land in eine niedrige Küstenzone und in das innere, vielgestaltig gebaute Hochland. 1. Das Küstenland ist flach und im O. durch ein seichtes Meer voll von Korallenriffen begrenzt. Eine Folge davon ist der Mangel an wirklich guten Häsen (nur Dar-es-Saläm und Tanga haben solche) sowie der für den Verkehr sehr erschwerende Umstand, daß an den meisten von ihnen die großen Schiffe in ziemlicher Entfernung vom Lande ankern müssen, mit dem sie nur durch kleine arabische Segelschiffe (Dhaus) in Verbindung treten können. Sechs bedeutendere Küstenplätze folgen von N. nach S. aufeinander: Tanga, der Seehafen für Usambara, Pangani an der Mündung des gleichnamigen Flusses, Bagamoyo, der Endpunkt einer alten, aus dem Innern kommenden Karawanenstraße, weshalb von hier lebhafter Verkehr mit dem nahen Sansibar betrieben wird; ^Dar-es- Pütz, Leitsaden. 29. 11. 30. Aufl. 14