2 Gestalt und Einteilung der Erdoberfläche. §. 2. 
nach Osten) in 24 Stunden und bewirkt den Unterschied von 
Tag und Nacht. 
Nur ein Nebeuplanet oder Trabant (d. h. ein Planet, der 
sich um einen Hauptplaneten und mit diesem zugleich um die Souue 
bewegt) ist der Erde zugetheilt, der Mond, welcher sich in 27y3 
Tagen um ^ die Erde bewegt. Der Umlauf des Moudes zerfällt 
in 4 Abtheilungen (Phasen oder Lichterscheinungen), deren Grenze 
wir Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel nennen, 
je nachdem der Mond seine der Erde zugekehrte Halbkugel als 
ganz dunkel oder als halb oder ganz erleuchtet zeigt. 
8- 2. Gestalt und Eintheilung der Erdoberfläche. 
Die Erde hat die Gestalt einer Kugel, welche aber nach bei- 
den Polen hin, d. h. nach den beiden äußersten Punkten der Erd- 
achse (oder derjenigen Linie, um welche sich die Erde dreht), un- 
bedeutend abgeplattet ist. 
Die Hauptbeweisgründe für die Kugelgestalt der Erde sind 
1) ihre Umdrehung um die eigene Achse, 2) weil der Schatten der Erde 
im Monde (bei Mondfinsternissen) in allen Fällen kreisförmig erfcheiut, 
3) weil der Gesichtskreis bei erhöhtem Standpunkte erweitert wird (da- 
her die Vergspitzen am frühesten uud am längsten erleuchtet, heran- 
nahende Gegenstände, wie Berge, Schiffe, allmählich sichlbar werden 
und umgekehrt sich entfernende Gegenstände allmählich verschwinden), 
4) weil man bei der Umfegelnng der Erde in der Verfolgung derselben 
Richtnug wieder zum Ausgangspunkte zurückkommt. 
Zur Eintheilung der Erdoberfläche dienen: 1) der Aequa- 
tor, 2) die Parallelkreise, 3) die Meridiaue. 
Der Aequator, d. h. diejenige Kreislinie auf der Erdkugel, 
welche vou beiden Polen gleich weit entfernt ist, scheidet sie in eine 
nördliche und eine südliche Halbkugel (Hemisphäre). Er wird, wie 
jeder Kreis, in 360 gleiche Theile getheilt, welche Grade heißen; 
der 15. Theil eines solchen Grades ist eine geographische Meile. 
Die kleineren Kreislinien, welche mit dem Aequator parallel 
laufen und nach den Polen hin an Umfang abnehmen, heißen 
Parallelkreise; dagegen heißen Meridiane die Halbkreise, 
welche von Pol zu Pol gehen, daher den Aequator und die Pa- 
rallelkreise (quer) durchschneiden. Alle auf demselben Meridiane 
liegenden Orte haben zu gleicher Zeit Mittag. Derjenige Kreis 
ans jeder der beiden durch deu Aequator geschiedenen Halbkugeln, 
welcher 23 y/ nördlich oder südlich vom Aequator entfernt ist, 
heißt der Wendekreis und derjenige auf jeder der beiden Halb¬ 
kugeln, welcher 23^/ vom Nord- oder Südpole absteht, der Po- 
larkreis. Die beiden Wendekreise (der nördliche uud der snd- 
liche) sind die Grenzen der heißen Zone. Die beiden Polar-