Deutschlands Wirtschaftsleben. 125 
so bleibt der verfügbare Laderaum übrig, der in „Netto-Register-Tons" ausgedrückt 
wird. Er gibt das beste Vergleichsmaß. 
Einige Vergleichszahlen über den Bestand der Handelsmarinen: 
Segelschiffe Dampfer Zusammen 
1000 1000 1000 
Zahl Reg.-Tons Zahl Reg.-Tons Zahl Reg.-Tons 
Deutschland . . 1912 2 723 510 2 009 2 514 4 732 3 024 
. . 1901 2 493 594 1 390 1348 3 883 1942 
England .... 1911 8714 972 12205 10711 20919 11 683 
.... 1900 10573 2078 9178 7203 19751 9280 
Verein. Staaten 1912 10 969 2 148') 10 309 2 471') 21 278 4 618') 
Norwegen . . . 1910 1 205 630 1 842 896 3 047 1 526 
Frankreich . . . 1911 15 949 625 1 780 838 17 729 1 463 
Daraus ergibt sich folgendes: Deutschlands Handelsflotte steht nach dem 
Tonnengehalt an 3. Stelle^). Es wird von England und den Vereinigten Staaten 
übertroffen. Frankreich kommt erst hinter Norwegen. Englands Flotte nahm in 
11 Jahren um 26°/0, Deutschlands um 55% M. Bedenkt man, daß diese Zunahme 
vor" allem die ungleich leistungsfähigeren Dampfer betrifft, so erscheint Deutschlands 
Fortschritt noch erheblich größer. 
Die größten Schiffahrtsgesellschaften nicht nur Deutschlands, sondern der 
Welt sind: 
1. Die Hamburg-Amerika-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft („Hapag")^), 
2. der Norddeutsche Lloyd in Bremen. 
Dazu kommen: die Hansa-Linie in Bremen, die Hamburg-Südamerikanische 
Dampfschiffahrtsgesellschaft, die Deutsche Ostafrika-Linie, die Woermann-Linie, 
Kosmos-Linie n. a. Einige der Hauptlinien erhalten vom Deutschen Reich eine 
Geldunterstützung (Subvention), wofür sie den regelmäßigen Postverkehr zu über- 
nehmen haben. Sie heißen deshalb „Deutsche Reichspost-Danchferlinien". 
Die wichtigsten Dampferverbindungen Deutschlands: 
A. Mit Asien. 
1. Reichspostdampfer Lloyd, Bremen—Ostasien: Antwerpen, South- 
ampton, Gibraltar, Genua, Neapel, Port Said, Suez, Aden, Colombo (Ceylon), 
Pinang (Malakka), Singapore, Hongkong, Schanghai, Yokohama. (Bis Aden 24, 
Schanghai 48 Tage.) 
Zahlreiche Anschlußdampfer vermitteln den Verkehr nach den Sundainseln, 
Australien, Philippinen, Kiautschou. 
2. Hapag, Hamburg—Persischer Golf: Antwerpen, Marseille, Dschibuti 
(Golf v. Aden), Aden, Maskat, Bender-Abbas, Abuschehr, Basra. 
3. Deutsche Levante-Linie, Hamburg—Kleinasien: Rotterdam, Ant- 
werpen, Bordeaux, Beirut, Jaffa, Alexandrette, Cypern, Smyrna, Trapeznnt. 
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^.e*ütfsichtigt man, daß die Verein. Staaten nur Bruttoraumgehalt angeben, und daß 
lte. t?et}i9er Dampfer als Deutschland haben, so muß man Deutschland nach der 
£eUtu«8^ähigleit die 2. Stelle einräumen. 
Knnnn 9e^ten größten Schiffe der Welt: der „Imperator" (268 IN lang, 30 IN breit, 
50 000 Tonnen Raum) und das noch 5000 Reg.-T. größere Schwesterschiff „Vaterland". 
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