79 7. Frankreich. Gestalt und Küsten. Grenzen. Die Gestalt Frankreichs gleicht einem unregelmäßigen Sechseck, welches durch den Meridian von Paris (2^" ö. v. Gr.) in zwei fast gleiche Teile zerfällt. Die Nordwest-Küste läuft am Kanal (la Manche) entlang; die Nordostfeite grenzt an Belgien, Luxemburg und Deutsch-Lothringen und endet westlich von Straß- bürg; von diesem Punkte zieht die Ostseite längs des Elsaß, der Schweiz und Italien ziemlich geradlinig bis nach Mentone am ligurischen Meere. Der Kanalküste entspricht im Südosten die Küste des Mittelmeeres, und der belgischen Grenze im Südwesten die Pyrenäengrenze. Im Westen endlich bespült der atlantische Ozean die Küsten Frankreichs. Demnach besitzt dieses Land drei Land- und drei Küstenseiten; jene weisen aus den Ver- kehr mit dem Festlande, der nur nach Spanien hin erschwert wird, diese auf den Verkehr nach England, Amerika und Afrika hin. Ein großes Seevolk aber sind die Franzosen nie gewesen, obwohl sie auch überseeische Kolouieeu erworben haben und gerade heutzutage sehr eifrig nach neuen Er- Werbungen diefer Art streben. Der Grund für die weniger günstige Ent- Wicklung ihres Seewesens liegt in der geringen Zahl und in der schlechten Beschaffenheit ihrer meisten natürlichen Häsen. Mittelmeer-Küste. Zwischen dem Golf von Genua und dem Golf dn Lion (so genannt nach dem alten Volke der Ligyer oder Lignrer) fpringt die stumpfe Halbinsel der Provence vor; hier entstanden schon in frühen Zeiten griechische Kolonieen an den steilen und selfeureichen Küsten: Monaco (Monoecus) *), Nizza (Nicaea), Frejns (Forum Julii), Toulou, heute der erste Kriegshasen Frankreichs, und vor allem Marseille (Massalia, latent. Massilia), eine phocäische Kolonie, welche um 500 v. Chr. gegründet wurde und die Kultur des Wein- uud Ölbaumes in das Innere des Landes verbreitete; auch jetzt ist die Stadt wieder der bedeutendste See- und Handelsplatz der Republik uud der Mittelpunkt für die Öl- und Seifenfabrikation. Der übrige Teil der Golfküste hat niedrige Ufer, und da eine Meeresströmung die aus dem versandeten Rhone-Delta kommenden Sinkstoffe nach Westen sührt, so bildeten sich hier mehrere Nehrungen mit dahinter liegenden Strandseeen (ötangs), welche einst blühende Hafenplätze in einfame Landstädte verwandelt haben. So war z. B. Narbonne (Narbo), zur Römerzeit Sitz des Procon- fnls der danach benannten provincia Narbonensis (d. i. Gallia transalpina), noch bis in das Mittelalter hinein ein großer Handelsplatz; heute ist es aber durch Versaudung des etang zur stillen Provinzialstadt geworden. Ozean-Küste. Von dem innersten Winkel des Meerbusens von Bis- caya [wisfata], wo Biärritz unweit Bayonne ein durch seine milde Luft berühmtes Seebad ist, streicht die Küste zunächst nach Norden bis zur Müu- duug der Giroude. Aus dieser Strecke liegt kein einziger Hafen von Be- Birmingham (400000); Leeds, Sheffield (je 300 000); Bristol (über 200 000); Hnll, New- castle (je 1o0000); Portsmouth, Greenwich (je 130 000). II. Schottland zerfällt in 33 Grafschaften oder Counties ^kauntis^. Städte: Glasgow (600000); Edinburgh (230000); Dundee (140000); Aberdeen (90 000). III. Irland zerfällt in 32 Grafschaften oder Counties skauntisl. Städte: Dublin (über 300000); Belfast (180000). 1) Hauptstadt eines sehr kleinen Fürstentums, das seit 1864 unter der Schutz- Herrschaft Frankreichs steht.