— 127 — Bücher einzutragen. In jedem Jahre werden die Bücher eingesehen und die Gelder der Stadt nachgezählt, ob auch alles in Ordnung ist. Eine be- stimmte Zahl vou Ausgaben kehrt in jedem Jahre wieder; es sind die fest- stehenden oder laufenden Ausgaben. Außerdem aber gibt es noch besondere Ausgaben, die für Neuanlagen von Straßen, für Neubauten usw. aus- gegeben werden müssen; es sind die außerordentlichen Ausgaben. Bis zum Oktober jedes Jahres macht die Obrigkeit eine Gesamtanfstellnng der laufenden und außergewöhnlichen Ausgaben und Einnahmen. Diese Auf- stellung nennt man den Gemeindehaushaltsplan. Aus ihm können die Stadtverordneten und die Bürger der Stadt ersehen, wieviel Geld einge- nommen wird, wieviel davon wieder verausgabt werden muß und für welche Zwecke dies geschieht. Für die Armen, Waisen und Witwen der Gemeinde sorgt die Stadt- gemeinde auch. Aus einem besonderen Bestand erhalten sie Unterstützungen an Geld, Kleiduug oder Lebensmitteln. Dies Geld ist in der Armenkasse vorhanden. Im Jahre 1906 hatte sie einen Bestand von 87 591,63 Mark. Reiche, wohltätige Leute haben zur Unterstützung armer oder in Not geratener Bürger der Stadt größere Geldgeschenke vermacht. Diese Schenkungen nennt man Stiftungen. Die Summe der wohltätigen Stiftungen beträgt in Gütersloh 26 006 Mark. Welche Summen nnsre Stadt für allerlei nötige, nützliche und gesund- heitliche Zwecke in einer Reihe von Jahren ausgegeben hat, erkennen wir aus folgender Ubersicht. Städtische Ausgaben. Die Uuterhaltuug der städtischen Gebäude kostete von 1896 bis 1906 17 792,84 Jl Für Pflasterung und Entwässerung der städtischen Straßen wurden von 1896 bis 1906 bezahlt 134 636,46 „ Für Unterhaltung des Straßenpflasters, der nicht chanssierten Wege, der Brunnen und Gräben wurden von 1896 bis 1906 ausgegeben 24 863,51 „ Die Anlage der Bürgersteige von 1897 bis 1907 erforderte die Summe von 35 087,58 „ An Armenunterstützung wurden von 1887 bis 1906 bezahlt 118 031,— „ Die Verpflegung der Waisenkinder kostete 27 628,— „ Für Geisteskranke und Schwachsinnige betrugen die Aus- gaben von 1887 bis 1906 27 405, Die Errichtung der städtischen Entseuchungsanstalt kostete 4 823,32