Die Schweiz. 13 werden. So ist der Boden der Schweiz sehr reich bewässert. Das Klima ist der Höhenlage nach sehr verschieden. 2. Die Bevölkerung. Die Schweiz ist ein Bundesstaat mit 25 Kantonen, der aus den Bauernbündnissen um den Vierwaldstätter See hervorgegangen ist, die 1291 zur Verteidigung gegen Habsburg er- richtet worden, sich allmählich vom Reiche löste und dessen Unabhängigkeit 1648 im Westfälischen Frieden anerkannt wurde. Das Land zählt gegen 3^/z Million Einwohner, so daß die Dichte über 80 (83) beträgt, die Schweiz also gut bevölkert ist. Von den Leuten sind nach der Mutter- spräche 70°/o Deutsche, 22 °/0 Franzosen, 7 °/0 Italiener, 1 °/0 Alpen¬ romanen in Graubünden. Der Religion nach stehen 60 °/0 Evangelischen über 40°/0 Katholiken gegenüber. Bei der Verschiedenheit des Bodens und des Klimas sind die wirtschaftlichen Bedingungen sehr mannig- fach. Acker- und Gartenland beträgt noch nicht 20 °/0, der Wald un¬ gefähr 200/o> auf Wiese und Weide kommen über 30 °/0; die Viehzucht überwiegt daher besonders in den Alpen und im Jura; gegen 30% entfallen noch auf Ödland. Daher leben nur 400/o der Bewohner von Landwirtschaft. Während der Viehstand eine jährliche Ausfuhr von milch- wirtschaftlichen Erzeugnissen im Werte von gegen 60 Millionen Mark erlaubt, wird aber eine dreifach größere Zufuhr an Nährstoffen, besonders Getreide nötig. Eine andere Erwerbsquelle ist der bedeutende Fremden- verkehr, der jährlich viele Tausende herführt, welche die Naturschönheiten genießen oder sich an der gesunden, reinen Bergluft stärken wollen, und der durch vorzügliche Straßen bis in die höchsten Berge erleichtert wird. Dieser Fremdenverkehr bringt jährlich ungezählte Millionen Mark ins Land, auch in die ärmeren, abgelegenen Gegenden. Im Winter suchen sich die Leute Arbeit durch Holzschnitzerei oder andere Hausindustrie. Die Lage zwischen den Großmächten begünstigt einen lebhaften Durch- gangshandel. Aber auch hieraus läßt sich die große Dichte der Be- völkerung noch nicht erklären. Bei der Liebe zu dem schönen Heimats- lande, das sie nicht gern verlassen möchten, haben sich die Bewohner nach andern Erwerbsquellen umgesehen, und über 40 °/0 ernähren sich von Industrie. Der Mangel an Kohlen wird durch die reichen Wasser- kräste und die elektrische Kraftübertragung ersetzt. Obenan steht die Baumwollenindustrie im Nordosten der Schweiz, dann folgt die Seiden- industrie um Zürich, Basel und im Süden der Maschinenbau. Die Uhrenindustrie beherrscht den Jura. Wegen der Begrenzung der Schweiz