Österreich-Ungarn. 51 Das Herzogtum Kärnten, das Alpenland an der Drau. — An der Drau Villach (fillach). Östlich davon Klagenfurt. Das Herzogtum Krain, im S. Karftland. — Unweit der Save: Laibach, Hauptstadt. — Zwischen Laibach und Trieft: Adelsberg mit der berühmten Tropf- steinhöhle. — Westlich von Laibach Jdria mit Quecksilberbergwerk. III. Die Küstenlandschaften. Das Küstenland (Görz, Triest und Jstrien) ist meist ödes und wüstes Bergland (Karst). Immerhin erzeugt es, da das Klima, von der rauhen Bora abgesehen, warm ist, Wein, Seide und Südfrüchte. Große Bedeutung hat hier Triest (220000 Einw.) als wichtigste Hafenstadt Österreich-Ungarns; seit Eröffnung der Tauernbahn hebt sich sein wirtschaftliches Leben sehr ansehnlich. — Görz gilt als das österreichische Nizza und wird wie Abbazia vielfach als Kurort besucht. — Pola ist Kriegshafen. Dalmatien wird von den verkarsteten Dinarischen Alpen durchzogen; in den Tälern gedeihen jedoch ebenfalls Wein und Südfrüchte. Hauptstadt ist der Hafenort Zara. An herrlicher Kreuzbucht: Cattaro. IV. Die Österreichischen Sudetenländer: Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien. Natürliche und geschichtliche Beziehungen der Sudetenländer zu Deutschland. Die Sudetenländer sind durch Randgebirge von den deutschen Nachbargebieten ge- trennt; aber zahlreiche und niedrige Pforten öffnen sich allenthalben, und die großen Flußstraßen führen zu deutschen Ländern. Noch wesentlich unterstützt wurden diese natürlichen Beziehungen durch die jahrhundertlauge politische Zugehörigkeit der Sudeten- länder zu Deutschland und die Germanisierungsbestrebungen der Luxemburger, dann Ferdinands II. und Josephs II. Hierdurch wurden deutsche Beamte und Richter, Priester und Lehrer, Handwerker und Künstler in großer Menge in das „Land der Wenzelkrone" geführt und dem gesamten wirtschaftlichen und geistigen Leben daselbst der deutsche Charakter aufgeprägt. Freilich blieben auch die Gegenströmungen nicht aus, so unter der Herrschaft der Hnsfiten und insbesondere in den letzten Jahrzehnten, wo das Deutschtum in Böhmen die schwersten Verluste erlitten hat. — Die Länder find vorwiegend tschechisch; das Verhältnis der tschechischen Nationalität zur deut- schen ist 3 : 2. Böhmen. Die tiefe und durch Randgebirge geschützte Lage (Prag 180 m) sowie das ziemlich milde Klima verursachen die hohe Fruchtbarkeit des Bodens. Ganz besonders günstig liegen die Verhältnisse für die Landwirtschaft in Nordböhmen. Außer Getreide, besonders Weizen, baut man hier Hopfen. (Saaz), Obst und Zuckerrüben. Ein Drittel des Landes liegt indes in den Händen des Großgrundbesitzes. Das Volk selbst ist arm. Größte Wichtigkeit nicht bloß für Böhmen, sondern für die ganze Monarchie hat Nordböhmens Kohlenreichtum. In der Umgebung von Pilsen erstrecken sich ausgedehnte Eisen- und Steinkohlenlager, welche Pilsen (8O O00 Einw.) zu einer bedeutenden Industriestadt (Großbrauereien) gemacht haben, und zwischen der Eger und dem Erzgebirge liegt die Braunkohlenmulde, deren Produkte auch vielfach nach außer- böhmischen Jndnftrieorten in großen Mengen geliefert werden. Weltberühmt sind ferner infolge ihrer Heilquellen die Badeorte Teplitz, Karlsbad