C. Länderkunde. — 1. Deutsches Alpenland. 5 1. Deutsches Alpenland (Bayrische Alpen). 2. Deutsches Alpenvorland. 3. Süd westdeutsch es Gebirgsland. 4. Mitteldeutsches Gebirgsland. 5. Norddeutsches Flachland. C.Länderkunde. § 4, 1/Deutsches Alpenland. Vorbetrachtung. Die Alpen, das gewaltigste Hochgebirge ^ Europas, die Wasserscheide zwischen der Nordsee, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meere, erstrecken sich, 10 Äquatorgrade lang, vom Ligurischen Meere bis zur Ungarischen Ebene und zerfallen durch die Einsenkuug, die vom Bodensee den Rhein hinauf über den Spliigenpaß zum Comer See führt, in die schmaleren, aber höheren Westalpen (Montblanc 4800 in) und die an Höhe abnehmenden, an Breite zunehmenden Ostalpen. Nach den hauptsächlichsten Gesteinsarten unterscheidet man im Hochgebirge: a) den Jnnengürtel kristallinischer Urgesteines b) die beiden Gürtel der Kalkalpen, die jenem im W und N überall, im S nur vom Lago Maggiore (Langensee) bis zum Ostende vorgelagert und im allgemeinen durch die nördliche und die südliche Linie der großen Längstäler von dem Jnnengürtel abgegrenzt sind. In dem nördlichen Längstal sammeln sich die Wasser zum Oberlauf des Rhone und des Rheines, zum Inn, zur Salzach und zur Euns. Im 8 Prägt sich die Grenze der Kalkalpen besonders deutlich im 0 aus, im Tale der Rienz und der Drau, das in seinem oberen Teile den Namen Pustertal trägt. Die Westalpen ziehen vom Ligurischen Meere nach N bis zum Genfer See, von da an nach 0. Sie bilden einen nach der italienischen Seite steil abfallenden Jnnengürtel, dessen Hauptkamm, die Wasserscheide zwischen Po einerseits, Rhein uud Rhone anderseits, in einer Zickzacklinie verläuft, und einen Außengürtel. Der Jnnengürtel enthält die östlichen und südlichen, der Außengürtel die westlichen uud nördlichen Einzelgruppen des Gebirges. Zum Außengürtel gehören im N die Berner Alpen, die Vierwaldstätter Alpen mit ihrem in vier Arme verzweigten See und die Glarner Alpen. In den Ostalpen treten drei Hauptgürtel auf: a) die Nördlichen Kalkalpen vom Rhein bis an die Donau bei Wien. b) der kristallinische Jnnengürtel, der sich im 0 in einen nördlichen und einen südlichen, durch das Tal der Mur und Mürz getrennten Zug teilt. Beim Semmeringpaß schließen sie sich wieder nahe zusammen. Die letzten Ausläufer reichen bis an die Donau bei Preßburg. *„Hochgebirge" heißen zusammenhängende Bergmassen, deren Durchschnittserhebung höher ist als 1500 m. „Mittelgebirge" erreichen mit ihren Hauptteilen diese Höhe nicht. „Niedrige Gebirge" und „Hügel" übersteigen nicht 500 m. 2 Die Bergmassen der Alpen (auch die anderer Gebirge) sind nicht alle gleichen Alters. Die ältesten Felsarten nennt man „Urgestein". Diese bestehen aus einem Ge- mische kleiner Kristalle uud werden deshalb „kristallinisch" genannt. Solche Gesteine sind u. a. Granit, Gneis, Glimmerschiefer.