die Korkindustrie. Die Korkeiche findet sich am Mittelmeere in größeren Waldbeständen, besonders an den gut befeuchteten Abhängen des Katalo- nischen Küstengebirges. Barcelona hat dazu eine Universität und nächst Madrid die meisten wissenschaftlichen Anstalten. Von den nördlichen Randhöhen steigt man herab zur Kastilischen Hochebene, welche im Osten und Nordosten vom Iberischen Scheide- gebirge, der Wasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeere (Nachweis!), und im Süden von der Sierra Morena um- rahmt wird. Das Kastilische Scheidegebirge teilt die Hochebene in das nördliche Altkastilien und in das südliche Neukastilien. Der Boden setzt sich aus Kalk, Buntsandstein, Gips und Mergel zusammen und ist an einzelnen Stellen auch salzhaltig. Die Flüsse haben sich ihr Bett oft tief eingegraben und steilwandige Täler mit Stromschnellen und Wasserfällen geschaffen. Sie sind daher der Schiffahrt wenig dienlich. Sie folgen in ihrem Laufe der Abdachung der Hochebene nach Westen. Die wichtigsten Wasseradern sind der Duero (portug. Douro) in Alt- kastilien, der Tajo (portug. Tejo), der längste Fluß der Pyrenäen-Halbinsel, und der Guadiana in Neukastilien. Alle drei entspringen auf dem Iberischen Scheidegebirge und münden in den Atlantischen Ozean. Wo die Flüsse am tiefsten in den Boden der Hochfläche einschneiden, da wird das Wasser oft durch Schöpfräder gehoben, um den Boden des sonst wasserarmen Tafellandes noch ein wenig befeuchten zu können. Die Randgebirge ringsum halten die Feuchtigkeit gar fehr ab. Die Regenarmut nimmt mit dem weiteren Vordringen in das Innere zu. So weist auch das Klima schroffe Gegensätze zwischen der Sommer- und Winter-, der Tag- und Nachttemperatur auf. Die Landschaftsbilder zeigen eine ermüdende Einförmigkeit. „Um die kahlen und fahlen Ortschaften breiten sich teils endlose Felder mit Weizen und Roggen, teils öde, unfruchtbare Schotter- steppen, die jeden Versuch des Anbaus zurückweisen." Espartogras, Disteln, Thymian, hin und wieder Heiderösleiu und Ginsterbüsche sind die Vegetation dieser Steppen, der Weideplätze der Merinoschafe. Be- sonders charakteristisch für diesen Steppencharakter ist die Mancha Neu- kastiliens, am Oberlaufe des Guadiana, wo die Herden oft 20—30 000 Merinoschafe aufweisen, die von einem Oberhirten und mehreren Unter- Hirten gehütet werden. Natürlich ist die ganze Hochfläche wenig dicht besiedelt, und in manchen Teilen derselben kann man meilenweit wandern, ehe man wieder zu einer menschlichen Ansiedlung kommt. Auf der Hochfläche Neukastiliens, auch in ziemlich rauher, öder Um- gebung, fast inmitten der Pyrenäen-Halbinsel, am Südabhange der Sierra de Gnadarrama, liegt die Hauptstadt Spaniens, Madrid, am Manzanares, einem Nebenflusse des Tajo. Es verdankt sein Aufblühen dem Könige Philipp II., der es zu seiner Residenz machte. Es ist zu- gleich die größte Stadt Spaniens und zählt 540000 Einwohner. Zahl- reiche Eisenbahnlinien und Straßen haben hier ihren Treffpunkt. So