— 220 — c) Viehzucht: Rinderzucht und Bereitung von Butter und Käse; Füllen, Remonte, Reitpferd, Kutschpferd, Ackergaul; Schafzucht: Wolle, Hirte, Hirtenhund; Schlachthaus, Gerberei, Geflügel-, Kaninchenzucht. d) Bergbau: Bergwerk, Schacht, Stollen; Lehm-, Sand-, Kiesgrube, die Arten der bergmännischen Erzeugnisse. e) Industrie: Tischler, Bäcker, Schuhmacher usw. nebst ihren Werk- zeugen, Rohstoffen und fertigen Waren, Baugewerbe (Hebel, Rolle, Flaschenzug, schiefe Ebene), Schlosserei (Schraube und Gewinde), Mühlen (Wasserdruck, Wasserräder), Photographie (Camera obscura, Linsen, Licht¬ brechung), chemische Industrie: (Farbstoffe, Tinte, künstliche Düngemittel, Desinfektionsmittel, Seifen, Lichte, Fleckwasser; Spiritus-, Branntwein-, Bier-, Essigbereitung usw.). f) Handel und Verkehr: (Etwas aus der Geschichte des Verkehrs- Wesens), Kaufmann, Krämer (Gewicht, Krämer-, Dezimalwage, Saugheber), Radfahrer (Luftpumpe), Schiffer (Kompaß, Magnet), Post (elektrischer Telegraph, elektrische Batterie, Telephon), Eisenbahn (Lokomotive, Spann- kraft des Dampfes), Dampfschiff (Hoch- und Niederdruckmaschinen). Der Stoff für die Heimatkunde ist sehr umfangreich und vielseitig. Vorstehende Übersicht kann nur generelle Bedeutung beanspruchen, da sich Art und Zahl der geographischen Grundbegriffe stets nach dem Charakter der Heimat richten. Der Lehrer muß sich aber einen Plan ausarbeiten, der für seine Heimat paßt, damit er den Stoff überblicken und die Hauptsachen erkennen kann. Außerdem ist es nötig, daß der Lehrer die Bücher genau kennt, die Fachgelehrte über seine Heimat geschrieben haben. Diese benutze er als Grundlage für seine Vorbereitung auf den Heimat- kundlichen Unterricht. Wo aber wissenschaftliche Werke fehlen, da muß sichrer Lehrer selbst eine Grundlage für die Heimatkunde schaffen und das notwendige Anschauungsmaterial sammeln und beschreiben. Ergebnis. Die Heimat bietet eine Fülle von geographischen, natnr- wissenschaftlichen und historischen Grundbegriffen; der Lehrer mutz sie übersichtlich ordnen und die Naturobjekte sammeln, studieren und kurz beschreiben. III. Für die Heimatkunde empfiehlt fich der synthetische Kehrgang. Die Reihenfolge für die Behandlung der heimatkundlichen Grund- begriffe möge nachstehender Plan zeigen, der auf ein halbes Jahr mit acht Wochenstunden Heimatkunde berechnet ist und gleichzeitig ein Versuch sein soll, auch die naturwissenschaftlichen und historischen Grundbegriffe, sowie das Zeichnen mit dem erdkundlichen Stoff zu einer einheitlichen Heimatkunde zu verbinden. Für den in zwei Stunden zu erteilenden heimatkundlichen Unterricht genügen die erste Spalte und das Grundriß- zeichnen (letzte Spalte).