Türkisches Reich. 163 mit 2000 m. hohem Kamm und 2600 m. hohen Gipfeln; nördlich davon auf der Ebene des Amfelfeldes siegte Sultan Bajazet 1389 über das großserbische Reich. Vom Schardagh an wendet sich die ganze Gebirgsgruppe nach S. und erfüllt ganz Albanien, wo westlich vom Schardagh unabhängige Albanesenstämme wohnen, Hochbulgarien und Thessalien. Von Metzowo (40« N.) südlich heißt der Hauptzug Pindos, 2—2500 m. Derselbe begrenzt die thessalische Ebene im W.. wie der imposante steil zum Meere abfallende Pelion (>6OOin.)und Ossa (2000 m.) im O. Nördlich von diesem und dem Thal Tempe hebt sich der OlyMpos als ein Massengebirge fast 3000 m. hoch. Dieser alte Göttersitz ist der höchste Berg im ganzen Umkreise des ägäischen Meeres; an der subtropischen Klimascheide gelegen, ist sein Gipfel fast immer in Wolken gehüllt. Jsolirt steht auf dem Südende des östlichen Landrückens der chalcidischen Halbinsel der dichtbewaldete Athos, 1930 in., nach den vielen griechischen Klöstern der heilige Berg genannt (d. h. griechisch: Hagion Oros, italienisch: Monte Santo). II. Die östliche Gebirgsgruppe besteht hauptächlich aus dem Balkan, d. h. Gebirge?) Der Hohe Balkan (Hämus) beginnt östlich vom Durchbruch des Jsker bei Sofia und bildet als ein 1600 in. hoher Waldrücken, mit vielen warmen Quellen an der Südseite, die Grenze zwischen dem Hirtenlande der allmählich sich nach N. abdachenden Bul- garei und dem fruchtreichen, üppigen Thal der Maritza. Von dem östlichen Ende des Balkan zieht sich einerseits ein niedriges Hügelland, Jstrandscha Gebirge, bis Consiantinopel in südöstlicher Richtung, anderseits das wüste ungesunde Plateau der Dobrudscha bis zur Mündung der Donau. Südlich von Sofia beginnt ein zweites Gebirgssystem mit dem 2300 in. hohen Vitos, und dem 3000 in. hohen, seenreichen Rilo- dagh. Südlich von ihm steigt der Periindagh im Ml-teptz als der höchste Punkt der ganzen Halbinsel empor. Es geht die Sage, daß sich oben im Gestein ein Ring befinde, an dem die Arche Noahs befe¬ stigt gewesen. Daher ist dieser an Seen reicher Berggipfel ein viel¬ besuchter Walfahrtsort. Vom Rilodagh nach SO. zieht endlich die 2300 in. hohe Rhodop6, dessen südlicher Zug an der See Despoto Planina*) **) heißt. Die zur Türkei gehörigen Inseln des ägäischen Meeres sind sämt¬ lich gebirgig, am meisten die Insel Kreta. Inmitten dieser Insel erhebt sich der Jda (Psiloriti) 2300 in. hoch. Westlich davon im unzugänglichsten Theil des Gebirgs wohnt der griechische Stamm der Sfakioten. § 231. Klima. Der Balkan und Schardagh bilden eine be¬ deutende Klimascheide. Im nördlichen Theile, namentlich im Donau¬ thal, macht sich der continentale Einfluß in rauhen Wintern geltend; *) Dem rumänischen Türken ist jedes Gebirge ein „balkan“, und dieser Name gilt keineswegs sür den Hämus allein. (H. Barth.) **) Zur Orientirung: 44° N. liegt der Monte Dinar«, 43° N. der Dormi- tor und Balkan, 42° N. der Schardagh und Rilodagh, 41° N. der südliche Aus¬ läufer des Balkan bei Consiantinopel, 40° N. der Olymp und Athos.