II. Westasien oder Vorderasien. 169 Wüste Lnt und im £>., durch ein meridionales Gebirge von den beiden eben genannten Becken geschieden, das Becken des Hilmend. Bewässerung. Die Flußadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald in Wüsten oder Sümpfen, so auch der bedeutendste Fluß des Tafellandes, der Hilmeud; er endet im Salzsumpf Hamnn. Von anderen Flüssen sind bemerkenswert der H eri-Rud im N. und der Kabul im NO.; das Thal des ersteren vermittelt den Verkehr zwischen Tnran und Iran, und das des letzteren bildet die einzige bequeme Handelsstraße von Iran nach Indien. Klima und Produkte. Das Klima des Tafellandes ist kontinental und fehr trocken, letzteres, weil die umgebenden Gebirge den Winden die Feuchtigkeit entziehen, bevor sie die innere Ebene erreichen. Infolge der großen Trockenheit ist das Innere meist waldlos und uu- fruchtbar, ja in der Mitte wird das Plateau zur unwirtlichen Wüste. An- mutig uud wohlangebaut sind nur die Flußufer uud die wohlbewässerten Thäler der Randgebirge. Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein und Obst. Die Pfirsiche') ist hier heimisch. In Rosen behauptet Iran das Herrlichste zu bieten, was die Erde erzeugt. — Seit alters ist Iran durch treffliche Pferde ausgezeichnet. Als Lasttier dient das zweihöckerige Kamel. — Weltberühmt sind die Turkisgruben in Chorassan. Bevölkerung. Tie Bewohner Irans gehören zur mittelländi- schen Rasse; sie gliedern sich in die Perser, Afghanen und Belutscheu. — Ihrer Religion nach sind sie Mohammedaner. Die Afghanen sind jedoch Sunniten (sie erkennen neben dem Koran auch die Sünna, d. h. die von den drei ersten Chalisen herrührenden Znsätze zum Koran, als Wort Gottes an), die Perser und Belutschen Schiiten (sie verwerfen die Sünna). — Ackerbauer sind nur die Bewohner der Gebirgslandschaften und Oasen; die Steppen und Wüsten durchstreifen Nomaden. — Die Industrie beschränkt sich auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Shawls) und Fabrikation von Teppichen. Politisch zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. 1. Persien, die Westhälste Irans (13/s Mill. qkrn, d. i. ca. 3mal so groß als das deutsche Reich, WsMill. E.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein despotisch regierender Schah (König). Städte: S. vom Elbursgebirge: Teheran (teherän), 200T. E., Residenz. — ©. von Teheran: Jsfahan (issahän), 60 T. E., Zentralplatz des persischen Gewerbe- fleißes (Teppiche). — S. von Jsfahan: Schiras (schiräs), in reizender Landschaft, von Rosen- und Cypressengärten umgeben.— An der Küste des persischen Meerbusens. Abuschehr, der wichtigste Seehafen Persiens. — Im NW. des Reiches: Täbris, 165 T. E., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien. — Im NO Mesched, 60T. E. lat. Persicurn sc. rnalurn — persischer Apfel.