— 130 — Geschichtlich denkwürdig sind Eger (Wallensteins Tod 1634), Kolin (1757), Königgrätz (1866). ' o) Bewohner. In der Mitte des Landes wohnen Tschechen, in den Randgebieten Deutsche. Zwischen beiden Volksstämmen besteht eine erbitterte Feindschaft. 2. Mähren. Auch in Mähren überwiegt das Slawentum. Die Niederungen an der March liefern vorzügliches Getreide, die Hügel- landschaften Flachs. Da auch bedeutende Schafzucht getrieben wird, hat sich in Mähren eine blühende Leinen- und Wollenindustrie ent- wickelt. Letztere hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Brünn. 3. Schlesien hat infolge seines Flachsbaues und seiner Schafzucht ebenfalls viele Spinnereien und Webereien. Über Teschen führt die Eisenbahn nach den Karpathenländern. 4. Die Slowakei. Sie wird durch die Kleinen Karpathen und die Westbeskiden von dem tschechischen Westen getrennt und erstreckt sich vom Südrand der Karpathen bis zur Bukowina hin. — Die Kar» pathen bilden die nördliche Umwallung des Donautieflandes, das sie in einem großen Bogen von 1200 km Länge umspannen. Sie be- ginnen bei Preßburg mit den Kleinen Karpathen. Ostlich der Weichselquelle erheben sie sich zu mächtigen Gebirgszügen. Der höchste von ihm, die Tatra, ist ein wildes Gebirgsland. Sie bildet die Klimascheide zwischen den eisigen Nordstürmen des russischen Tieflandes und den heißen Südwinden der Donautiefebene. In den nach Süden vorgelagerten Ungarischen Erzgebirge liegen die durch ihren Silberbergbau bekannten Städte Kremnitz und Schemnitz. Zwischen den Slawen wohnen hier etwa 60000 Deutsche. Die Republik Ungarn. (91000 qkm; 7,5 Mill. Einw., darunter 10 °/o Deutsche.) Ungarn hat nach dem Weltkriege große Teile seines früheren Gebiets an die Nachbarstaaten abtreten müssen, im Nordwesten die Slowakei an die Tschechoslowakei, im Südosten Siebenbürgen an Ru- mänien und im Süden Teile des Banats an Südslawien. Es wird von Magyaren bewohnt. 1. Die Ungarische Tiefebene. a) Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Die Ungarische Tiefebene erstreckt sich von der Stadt Preßburg bis zum Eisernen Tor. Früher war sie der Boden eines großen Binnensees.