— 31 — Überblick über das Königreich Bayern. Bayern ist der zweitgrößte deutsche Staat und besteht aus zwei ge- § 26. sonderten Teilen, einem größeren, östlichen, dem Hauptland, und einem kleineren, westlichen, der Rheinpfalz. Das Hauptland umfaßt das deutsche Alpenvorland und das Fränkische Stufenland und gliedert sich in das Donau- und Maingebiet. Die Rheinpfalz breitet sich in der Oberrheinischen Tiefebene und in der weinreichen Haardt aus. Die Haupterwerbsquelle ist die Landwirtschaft, die vor allem Getreide und Hopfen liefert. Hervor- zuhebeu sind ferner der Weinbau in der Pfalz und in Unterfranken und die Viehzucht in den Alpen. Mineralschätze fehlen außer Salz und Bausteinen fast ganz; wichtig ist der Solnhofer Schiefer. Die Jndu- strie tritt hinter der Landwirtschaft zurück und hat ihre Hauptsitze in den großen Städten München, Augsburg, Nürnberg. In der Bierbrauerei nimmt Bayern die erste Stelle ein. Es wird in 8 Kreise eingeteilt: Ober- und Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz; siehe S. 9; Ober-, Mittel- und Unterfranken; siehe S. 29; Rheinpfalz; siehe S. 28. vie Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 1. Lage und Einteilung. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle § 27. breitet sich zwischen dem Süddeutschen Gebirgskunde und der Nord¬ deutschen Tiefebene aus. Sie umfaßt eine ganze Reihe von Gebirgs- ketten und Berggruppen, die von der Maas im Westen bis zur Oder im Osten ziehen. In der Mitte Deutschlands gelegen, bilden sie gleichsam eine breite Schwelle, die man übersteigen muß, wenn man aus dem stachen Norden nach dem höher gelegenen Süden gelangen will. Die einzelnen Gruppen, in die sich das ganze Gebiet gliedern läßt, sind: A. Das Rheinische Schiefergebirge, B. das Hessische und das Weser-Bergland, 0. das Thüringisch-Sächsische Hügel- land und feine Randgebirge, D. die Sudeten. 2. Bedeutung für den Berkehr. Nicht der Main ist die natürliche Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland, sondern die Mittel- deutsche Gebirgsschwelle. Sie bildet jedoch kein Hindernis für den Ver- kehr; denn zahlreiche Senkungen und Einsattelungen durchziehen die Ge- birgszüge von Süden nach Norden. Die wichtigsten sind das Rheintal von Bingen bis Koblenz, die Hessische Senke, das Vogtland (zwischen Frankenwald und Erzgebirge), das Elbtal und die Mährische Pforte. Ebenso führen breite, tiefeingeschnittene Flußtäler von Osten nach Westen. (Weise dies nach!) Es war deshalb leicht, auch das Mitteldeutsche Bergland mit einem dichtverzweigten Schienennetz zu überziehen. 3. Geologische Bildung, Bodenform und Gesteinsarten. Das Rheinische Schiefergebirge, der Thüringerwald, der Harz, das