122 Gesteine aus Pflanzenresten. des Wassers (5. 121) ver¬ härten sie dann im Lause langer Zeiten zu Kreide oder zu Kalkstein., i Gesteine aus Pflan¬ zenresten. Bei Betrach¬ tung der Oberdeutschen Hochebene (5. 7) und des Westdeutschen Flachlandes Muschelkalk. (5. 71) haben wir er¬ fahren, wie sich dort, wo das Wasser von dem ebenen, undurchlässigen Loden nicht abfließen konnte, Moore gebildet haben, Wie d'ie Rasen- und Erdschicht, die vom Köhler über die Mei¬ ler gedeckt wird, verhindert im Moore das Wasser eine genügende Durchlüs- tung des Bodens. Daher kann nur eine unvollkommene Zersetzung der pflan- zenteilo eintreten, und es häufen sich im Boden ebenso wie im Meiler große Mengen von Kohlenstoff an — es entsteht Torf. Geht dieser Vorgang Jahr- hunderte oder Jahrtausende hindurch vor sich, so bilden sich oft 10—12 m mäch- tige Torflager. Wenn der Torf von Gesteinsschichten bedeckt wird, so entweichen durch den Druck und die dadurch hervorgerufene Temperaturerhöhung Sauerstoff und Wasserstoff, und es entstehen die kohlenstoffreichen Braunkohlen. Setzt sich dieser Vorgang Jahrtausende weiter fort, dann bilden sich aus den Braunkohlen die Stein- kohlen. Steigen wir in ein Kohlenbergwerk, so kommen wir schließlich an einen Grt, wo die Arbeiter mit dem Losbrechen der Kohle beschäftigt sind. Wir sehen, daß die Kohle nur in einer Schicht von wenigen Metern Mächtigkeit vorkommt. Unter ihr liegt gewöhnlich dunkler Tonschiefer, während sich darüber eine Sand- steinschicht ausbreitet. Betrachten wir den Boden zu unsern Füßen, so erblicken wir darin eine Menge schwarzer Streifen und verzweigte, wurzelartige Fasern. Sie sind bis in die Kohlenschicht hinein zu verfolgen. Der Tongrund ist nämlich ein alter Erdboden und das Kohlenlager die Pflanzenwelt, die früher darauf wuchs. Jetzt liegen sie tief in der Erde unter mächtigen Gesteinsschichten begraben. Wie dies Begraben stattgefunden hat, werden wir später erfahren (S. 128). Der Reichtum Deutschlands an Stein- und Braunkohlen ist ein Grund mit für das mächtige Aufblühen seiner Industrie. Nenne die wichtigsten Lagerstätten! Siehe auch den Abschnitt „Das deutsche Wirtschaftsleben" S. 97. Die 5alzlager. Wenn das Wasser in die Spalten und Klüfte der Felsen oder in den Ackerboden sickert, löst es verschiedene mineralische Stoffe aus, die sich Durchschnitt durch ein Kohlenlager. Nach Geikie, „Geologie". ^Sandstein, T'Tonschiefer mitlvurzelfasern, K Kohlenschicht, Sandstein.