Bilöer aus der Geschichte. 1. Das Rheinland zur Zeit der alten Germanen. Wie ganz anders sah es doch vor 2000 Jahren in unserm schönen, geliebten Rheinlande aus als heute! Undurchdringliche Wälder rauschten da, wo jetzt goldene Getreidefelder wogen und blühende Gärten prangen. Ausgedehnte Sümpfe und düstere Moore deckten jene Stellen, wo uns heute saftige, blumen- geschmückte Wiesen entgegenlachen. Bären, Auerochsen, Wölfe und andere wilde Tiere, die jetzt ganz und gar ausgerottet sind, hausten in dem lvaldes- dickicht. Mit gar reichlicher Leute kehrte der Weidmann heim- denn an edlem Wild, Hirschen und Rehen, auch Wildschweinen mangelte es nicht, vergeblich schaute man in dieser Wildnis nach großen Städten und freundlichen Dörfern aus. hier und da nur lugte zwischen knorrigen Eichen eine rohgezimmerte Wohnhütte hervor. Es'' war das bescheidene heim eines unserer Vorfahren, jener stolzen, kriegerischen Germanen, die auch das rechte und linke Rheinufer innehatten. 2. Die Römer am Rhein. Oie mächtigen, eroberungsfähigen Römer, denen fast die ganze den Alten bekannte Welt gehorchte, ließen auch die einsamen Waldgebiete Germaniens nicht verschont. Etwa um das Jahr 50 v. Chr. drang ein römischer Keldherr, der große Julius Cäsar, erobernd in das Waldland vor. Ihm verdanken wir die erste Runde über unsere vorfahren. Zweimal überschritt Cäsar den Rhein in der Nähe von Andernach. Zu diesem Zwecke ließ er durch seine Soldaten eine pfahlbrücke über den Strom schlagen. Läsars Nachfolger, der Kaiser Augustus, beschloß, Germanien bis zur Elbe zu unterwerfen. Im Jahre 9 n. Ehr. aber wurde dem frechen Vordringen der Römer Einhalt geboten. Oer Eherusker- fürst Hermann besiegte mit seinen wackern Germanen die dreisten Römer im Teutoburger Walde. Oas römische Heer wurde gänzlich vernichtet, und der Zeldherr Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert, um nicht in die rohen Hände der erbosten Sieger zu fallen. Nach jener furchtbaren Niederlage gaben die Römer die rechtsrheinischen Gebiete auf, nur aus dem linksrheinischen Lande machten sie eine römische Provinz mit der Hauptstadt Trier. Zur Sicherung gegen die fortgesetzten Angriffe der Germanen erbauten die Römer am Rheine von NIainz bis Tanten etwa 50 feste Plätze, Rastelle genannt- aus oder neben ihnen sind viele Städte entstanden. So verdanken Tanten, Eöln, Bonn und Eoblenz den Römern ihre Entstehung, künstliche, unter Leitung kaiserlicher Baumeister angelegte Straßen verbanden die einzelnen Lagerplätze, von Wachttürmen aus, die je l000 Schritt voneinander entfernt lagen, schauten