67. Die Meerangenspitze in der Hohen Tatra, von Nordwesten gesehen. Der schönste Schmuck des wilden und felsigen Tatragebirges sind die vielen Seen, die durch den von früheren Glet- schern in verschiedenen Tcilstufen ab- gelagerten Kesteinsschutt aufgestaut sind. Ausgedehnte Schneefelder und Gletscher fehlen dem Gebirge, da die wenigen Gipfel, die über die Schneegrenze empor- steigen, so jähen Absturz haben, daß der überhaupt nicht sehr reichlich fallende Schnee an den Felswänden in die schluchtartigen Täler niedergleitet, wo er auch im Sommer nicht schmilzt. Das Bild zeigt unten den großen Fischsee, darüber ein kleineres Meerauge. Die höchste Erhebung ist die Meeraugenspitze, von der der Blick auf dreizehn grüne oder schwärzliche Seen fällt, die im Bolls- munde Meeraugen heißen und der Schau- platz vieler Märchen und Bolkssagen sind. Sie werden nieist erst 'im Juli eisfrei und sind teils in kahle, nur von Schutt- Halden unterbrochene Felsenwände ein- gebettet, teils leuchten sie aus dem Dunkel des Waldes hervor. Der ge- schlossene Wald hört erst zwischen 1-100 und l500 m auf.